Nicht, dass der November an sich schon oft als zu grau und dunkel erscheint, der letzte Monat im Kirchenjahr ist und außerdem auch traditionell als Totengedenkzeit (und bei den Evangelischen auch als Bußzeit) genutzt wird, jetzt kommen auch noch Anti-Corona-Maßnahmen hinzu und irgendwie steht sogar Weihnachten dieses Jahr auf dem Spiel… Alles keine sonderlich schönen Startbedingungen in ein neues (oder auch erstes) Semester! Um uns gegenseitig trotz dieser schweren Zeit ein kleines Lächeln auf die Lippen zu zaubern, uns zum Nachdenken (auch mal über was anderes außer Corona) anzuregen oder uns einfach mal zum Davonträumen Raum zu geben, starten wir für diesen Monat ein neues Projekt: den November Songimpuls Kalender!

Hier schreiben wir (gemeinsam) für jeden Tag einen kleinen Impuls inspiriert von einem Song! Du kannst ihn dann hier (oder auf Facebook oder per Email) lesen und genießen (und natürlich gerne mit anderen teilen)! Wenn du nicht nur stille*r Mitleser*in sein möchtest und stattdessen auch einen Beitrag schreiben willst, nimm Kontakt zu Sara oder Markus auf, um weitere Infos zu erhalten. Alternativ kannst du dich an unsere Hochschulseelsorgerin Barbara Göb oder an das KHG Büro wenden.


Not that November itself often appears too grey and dark, is the last month of the church year and is also traditionally used as a time of remembrance of the dead (and for the Protestants also as a time of penance), now there are also anti-corona measures and somehow even Christmas is at stake this year… All of this is not a very good start for a new (or even first) semester! In order to put a little smile on our faces, to make us think (even about something else besides Corona) or just to give us room to dream away, we’re starting a new project for this month: the November Song Impulse Calendar!

Here we write (together) for each day a little impulse inspired by a song! You can read it here (or on Facebook or via email) and enjoy it (and of course share it with others)! If you don’t want to be just a silent reader and want to write a post instead, contact Sara or Markus for more information. Alternatively you can contact our spiritual director Barbara Göb or the KHG office.

30. November 2020 – “If a Song Could Get Me You” (from Marit Larsen)

https://www.youtube.com/watch?v=J2eCiRVYTUY

Im Grau dieses Novemberlockdowns waren die täglichen Songimpulse von euch allen für mich ein tägliches Highlight und ich möchte diesen letzten Impuls daher auch nutzen, allen die einen Beitrag geleistet haben – und vor allem Markus und Sara für ihr Engagement bei der Organisation und der Autor*innenfindung. Aber auch allen, die „einfach nur“ mitgelesen und so den Impulsen einen Sinn gegeben haben.

Anfang November, als wir mit den Impulsen begonnen haben, bestand noch die Hoffnung, lediglich den November im Lockdown überbrücken zu müssen und dann die Adventszeit in ähnlicher Weise wie sonst verleben zu können. Es wäre also eine treffende Brücke von Send Me a Song, der gedanklichen Begegnung am Anfang des Monats, zu A Song that Gets Me You, den persönlichen Begegnungen jetzt am Monatsende, entstanden.

Allein, wie Marit Larsen müssen wir im Konjunktiv II bleiben: If a Song Could Get Me You. Wie sie täten wir wohl vieles, um viele Menschen, von denen wir aktuell getrennt sind, einmal wieder sorglos in den Arm nehmen oder mit ihnen nicht nur online, sondern persönlich essen, trinken, spielen, diskutieren oder vielleicht auch mal streiten zu können. Die thematisch passende polemische Antwort wäre jetzt die Feststellung: „Das Leben ist kein Wunschkonzert.“ Doch diese würde dem Leid, das viele aktuell unvermeidlicher Weise erfahren, sicherlich nicht gerecht. Deshalb sollten wir die Schwierigkeit der Situation einfach anerkennen und wohl wie im Lied ohne konkrete Antwort auf die Frage auskommen: Just tell me where, tell me when // I will have you back again.

Bemerkenswert finde ich, dass der Song seinen traurigen, vielleicht sogar verzweifelten Lyrics eine besonders heitere G-Dur-Melodie entgegensetzt und damit ein wenig an zahlreiche Weihnachtslieder erinnert. Auf die Vorbereitung auf Weihnachten, sei es profan oder religiös, können wir uns in den grauen oder vielleicht auch weißen Dezembertagen konzentrieren.

In der Adventszeit mangelt es in aller Regel nicht an Impulsen verschiedener Quellen (zum Beispiel der KHG-Würzburg: https://www.khg-wuerzburg.de/spiritualitaet/adventskalender-per-e-mail/) , weshalb wir sicherlich auch ohne die täglichen Songimpulse nicht allein sind.

Daniel

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In the grey of this November lockdown, the daily song impulses from all of you were a daily highlight for me and I would therefore like to use this last impulse to thank everyone who contributed – and above all Markus and Sara for their commitment to the organisation and the author*invention. Also to all those who “simply” read along and thus gave the impulses a meaning.

At the beginning of November, when the impulses started, there was still hope that we would only have to bridge November in the lockdown and then be able to live the Advent season not much different from usual. So, a connection would have been created from Send Me a Song, the intellectual encounter at the beginning of the month, to the A Song that Gets Me You, the personal encounters now, at the end of the month.

However, like Marit Larsen, we must remain in the imperfect subjunctive: If a Song Could Get Me You. Like her, we would probably do many things to be able to hold many people from whom we are currently separated in our arms again, or to be able to eat, drink, play, discuss or perhaps even argue with them not only online but personally. Nevertheless, we should simply acknowledge the difficulty of the situation and, as in the song, probably get along without a precise answer to the question: Just tell me where, tell me when // I will have you back again.

I find it remarkable that the song contrasts its sad, perhaps even desperate lyrics with a particularly cheerful G major melody and thus reminds us a little of numerous Christmas carols. We can concentrate on the preparation for Christmas, be it profane or religious, in the grey or maybe even white December days.

Daniel

29. November 2020 – “Macht hoch die Tür” (Georg Weissel (Text), J.A. Freylinghause (Melodie), gespielt von Harmonic Brass) 

https://www.youtube.com/watch?v=UP5yMH1qScs

Wenn es ein Lied gibt, dass ich mit dem Beginn der Adventszeit verbinde, dann ist es eindeutig dieses. Auch wenn ich es wohl noch nie live in so einer Besetzung gehört habe, passt eine solch feierliche und wohltönende Besetzung mit verschiedenen Blasmusikern einfach hervorragend zu diesem Lied. Immerhin leitet es nicht nur die Adventszeit ein, sondern auch das neue Kirchenjahr, einen Neubeginn und gleichzeitig das Jahresende. Der graue November endet, indem es sich die Menschen warm und gemütlich machen. Sie fiebern auf ein wichtiges Ereignis hin. Vorbereitungen beginnen. Kerzen werden angezündet, Plätzchen gebacken und Geschenke erdacht.

Dieses Lied ist schon fast 400 Jahre alt. 1632 wurde es das erste Mal (mit einer anderen Melodie) zu einer Kircheneinweihung öffentlich gespielt (laut Wikipedia). Damals herrschte schon seit 14 Jahren Krieg und heute wissen wir, dass es noch 16 Jahre so weiter gehen würde. Trotzdem hat ein Pfarrer in Ostpreußen es geschafft ein solches Lied zu schreiben. Ich finde es klingt eigentlich nicht nach Krieg, nicht nach Verzweiflung oder Not, trotzdem wird der Wunsch nach einem König deutlich, einem sanften und barmherzigen König, einem der keinen Krieg führt. Er schreibt von Jubeln und Jauchzen, von Freuden und Gottseligkeit. Und er schreibt es so, als ob der König vor der Tür steht – macht das Tor auf! Er ist hier! Lasst ihn rein!

Und das in einer Situation, wo man vermutlich am liebsten niemanden, irgendwo reingelassen hat. Wo man vermutlich niemandem vertrauen konnte. Könige, Kaiser, der Papst und andere religiöse Führer das Vertrauen ihres Volkes vermutlich maßlos enttäuscht haben und die Menschen in Angst um ihre Zukunft lebten. Vielleicht war es auch schon gar nicht mehr so schlimm, vielleicht haben sich die Menschen schon daran gewöhnt. Vielleicht war der Krieg ja weit genug weg, man hörte nur alle paar Wochen Neuigkeiten. Immerhin war die Zeit, eine neue Kirche zu bauen und sie einzuweihen.

Egal wie es den Menschen damals in dieser Kirche mit diesem neuen Lied ergangen ist, was kann uns dieses Lied heute noch sagen? Warum spielt es immer noch und immer wieder eine große Rolle zum Beginn des Advents?

Dieses Jahr befinden wir uns nicht in einem Krieg (zumindest nicht in Westeuropa). Wir haben genug zu Essen, genug Klopapier (oder überhaupt Klopapier) und wir können auch in die Kirche gehen (zumindest noch). Nichtsdestotrotz befinden wir uns in einer Ausnahmesituation. Wir schränken unser Leben momentan extrem ein, verzichten auf zu viele Kontakte, Reisen, Gesellschaft. Arbeiten entweder im Home-Office oder in Ausnahmezuständen auf der Arbeit. Maske, Abstand, Hände waschen (wobei letzteres ja eigentlich nicht so neu sein sollte). Wie wollen wir denn vor lauter social distancing ein großes Tor aufmachen? Eine angemessene Willkommensfeier, ein großes Fest feiern? Wie sollen wir denn die Freud und Wonn‘ genießen, die der Autor des Liedes uns mit Jesu‘ Ankunft verspricht?

Seine Antwort bringt uns mit den Menschen von 1632 wieder näher zusammen: Macht eure Herzen zum Tempel (zu)bereit‘! Zieh mit deiner Gnade ein, meins Herzens Tür ist dir offen!

Auch wenn wir lieber ein großes Fest feiern würden, alle gemeinsam, kommt die frohe Botschaft, Gottes Sohn, auch zu jedem einzelnen von uns und wir können ihm ganz allein die Tür aufmachen.

Wenn es etwas gibt, was wir in diesem Advent, so wie die Menschen 1632, ganz besonders brauchen, dann ist es Sanftmütigkeit. Damit wir diesen Advent dazu nutzen können, unser Herz zum Tempel umzubauen und uns nicht mit Streit, Kleinigkeiten oder alternativen Fakten vergiften. Lasst Ruhe und Frieden in euch einkehren, dann öffnen sich die Tore von ganz allein!

Steckt auf die Zweiglein der Gottseligkeit mit Andacht, Lust und Freud!

Einen gesegneten ersten Advent und eine besinnliche Adventszeit!

Sara

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If there is one song that I associate with the beginning of the Advent season, it is clearly this one. Even if I probably never heard it live in such   a lineup, such a solemn and melodious occupation with different brass-musicians fits simply outstanding to this song. After all it introduces not only the Advent season, but also the new church year, a new beginning and at the same time the end of the year. The grey November is ended by people making themselves warm and comfortable. They are eagerly awaiting an important event. Preparations begin. Candles are lit, cookies are baked and gifts are thought up.

This song is almost 400 years old. In 1632 it was played for the first time (with a different melody) in public for a church dedication (according to Wikipedia). At that time there was already 14 years of war and today we know that it went on for another 16 years. Nevertheless a priest in East Prussia managed to write such a song. I think it doesn’t sound like war, not despair or need, but still the wish for a king becomes clear, a gentle and merciful king, one who doesn’t wage war. He writes of rejoicing and cheering, of joys and godliness. And he writes it as if the king is at the door – open the gate! He is here! Let him in!

And this in a situation where you probably prefer not to let anyone in anywhere. Where you probably could not trust anyone. Kings, emperors, the pope and other religious leaders probably disappointed the trust of their people excessively and people lived in fear for their future. Maybe it wasn’t so bad anymore, maybe the people got used to it. Maybe the war was away far enough, one only heard news every few weeks. At least there was time to build a new church and consecrate it.

No matter how the people in this church felt at that time with this new song, what can this song still tell us today? Why does it still play a big role at the beginning of Advent?

This year we are not in a war (at least not in Western Europe). We have enough food, enough toilet paper (or even toilet paper) and we can also go to church (at least still). Nevertheless we are in an exceptional situation. We are limiting our life extremely at the moment, renouncing too many contacts, travelling, company. Working either in the home office or in states of emergency at work. Mask, distance, washing hands (although the latter should not be so new). How shall we open a big door while social distancing? An appropriate welcome party, a big celebration? How are we supposed to enjoy the joy and happiness that the author of the song promises us with Jesus’ arrival?

His answer brings us closer together with the people of 1632: Make your hearts ready for the temple! Move in with your grace, my heart’s door is open to you!

Even if we would rather celebrate a great feast, all together, the good news, Son of God, also comes to each one of us and we can open the door to him all by ourselves.

If there is one thing that we need most in this Advent, as the people did in 1632, it is meekness. So that we can use this Advent to transform our heart into a temple and not poison ourselves with quarrels, trifles or alternative facts. Let peace and tranquillity come into you, then the gates will open all by themselves!

Put on the branches of godliness with devotion, lust and joy!

A blessed first Advent and a contemplative Advent season!

Sara

28. November 2020 – “Mwema” (from Paul Clement ft. Bella Kombo) 

https://www.youtube.com/watch?v=qz0PgIetscg&feature=youtu.be

Why I love the song:  I have kept the song at heart (especially during this Corona season) because it has been a reminder to me that God is Good no matter what the situation I am going through. Sometimes circumstances happen in our lives that would make us question: Has God fallen from his throne?? The Song emphasises that Even when we are mourning, in sorrow and in hardships…God is still Good and He loves us. Indeed, we are rest assured that HE IS STILL IN CONTROL. Particularly…Romans 8:28 is a good scripture that accompanies this nice song.

English translation of song text:

Your Goodness (God’s goodness to us) is not  just at times of happiness,

Your Goodness is existent even at times of sorrow,

Your Goodness is not seasonal, But for every time and every season,  Even now you are good,

(even now ) when we are singing this song

You are good

Chorus

You are Good, You are Good, You are Good, You love us, You love us, You are Good.

 

Jebby

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Warum ich diesen Song liebe: Ich trage diesen Song im Herzen (besonders während dieser Coronazeit), weil es mir eine Erinnerung war, dass Gott gut ist, egal wie die Situation ist, durch die ich gerade muss. Manchmal finden wir uns in Umständen wieder, die uns zweifeln lassen: Ist Gott von seinem Thron gefallen??? Der Song betont, dass auch wenn wir gerade trauern, in Leid und in Not sind… Gott ist immer noch gut und er liebt uns. Tatsächlich, wir können versichert bleiben, dass Er immer noch alles kontrolliert. Der Römerbrief 8:28 ist insbesondere eine gute Bibelstelle, die diesen Song begleitet.

Jebby

27. November 2020 – “Deine Schuld” (from Die Ärzte) 

https://www.youtube.com/watch?v=kRrP-bZvD2s

Das erste Mal, dass ich dieses Lied gehört habe, müsste inzwischen 17 Jahre her sein. Mein großer Bruder war großer Ärzte Fan und natürlich lief bei uns das neue Album nach der Veröffentlichung hoch und runter. Mit sieben Jahren konnte ich damals natürlich noch nicht so viel mit dem politischen Hintergrund des Liedes anfangen, aber schon damals fand ich die Idee einleuchtend, dass man nicht für bestehende Probleme verantwortlich ist, wohl aber dafür die Dinge zu ändern.

Inzwischen sind viele Jahre ins Land gegangen und ich verstehe heute viel besser, was die Ärzte meinen, wenn sie singen, dass jeder „der die Welt nicht ändern will, ihr Todesurteil unterschreibt.“ Die Bedrohung durch den Klimawandel und andere Krisen ist heute so präsent wie noch nie und viel mehr Menschen als noch Anfang der 2000er tun aktiv etwas dafür, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Auf der anderen Seite hört man immer noch von vielen Menschen, dass es gar nichts zu tun gäbe, der einzelne ohnehin nichts bewirken könne oder mein persönlicher Favorit, dass doch erstmal die anderen etwas tun sollen, schließlich habe man selbst doch gar nichts verbrochen. Darüber hinaus erleben Menschen, die sich für eine Änderung des Status quo einsetzen, häufig nicht etwa Solidarität, sondern ihnen schlägt der blanke Hass allderjenigen entgegen, die „erklären, es sei gut so wie es ist.“ Auch aus den Reihen der Politik gibt es immer wieder polemische Ausfälle, in denen jeder Aktivismus, der substantielle Änderungen fordert, sofort als totalitär oder antidemokratisch verurteilt wird. Aber wie soll man die eigene Position auch sonst verteidigen, wenn man heute (23 Jahre nach Verabschiedung des Kyoto-Protokolls), noch immer wirtschaftliche Interessen höher bewertet als die Bewohnbarkeit des Planeten und sich vehement dagegen sträubt eine Vision abseits des Althergebrachten zu entwickeln.

Bei alldem Frust, den man über diesen Stillstand verspüren kann, hilft es vielleicht sich daran zu erinnern, dass es einer anderen Generation von Menschen und Politikern in der Vergangenheit gelungen ist, schnelle und wirksame Lösungen für globale Probleme zu finden. Von der ersten konkreten Beobachtung des Ozonlochs 1985 dauerte es nur zwei Jahre bis mit dem Montrealer-Protokoll ein Vertrag zustande kam, der die Ursache des Problems beseitigte und die Menschheit vor dieser Bedrohung schützt.

Darum lasst uns nicht den Mut verlieren, weiter für eine bessere Welt zu kämpfen und die Mächtigen dieser Welt unsere Stimmen hören zu lassen, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, dass nicht „jede Stimme zählt.“ Denn vielleicht haben die Wellen des globalen Protests die wir mit Fridays-for-Future, aber auch mit #metoo und #blacklivesmatter in den letzten Jahren erlebt haben, die Kraft festgefahrenen Prozessen wieder neuen Schwung zu verleihen und Entscheider hervorzubringen, die die Probleme der Welt wieder mutig anpacken und nicht auf die nächste Generation verschieben.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär‘ nur Deine Schuld, wenn Sie so bleibt.

Niels

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The first time I heard this song must have been 17 years ago. My older brother was a big fan of this punk rock band and of course after its publication we had to listen to the new album whole day. As a 7-year-old boy, I didn’t really understand the political background of the text, but the idea of being not responsible for inherited problems, but for the alteration of them, was already plausible to me.

Meanwhile many years have passed and I understand way better now, what Die Ärzte wanted to express, while singing, that everybody “who doesn’t want to change the world, is signing her death sentence”. The threat of climate change and other crises are more present than ever before and many more people now than in the early 2000s are working actively in order to change the world into a better place. On the other side one can still hear from many people, that there is nothing to change, that a single person cannot change anything or, one of my personal favourites, that first the others shall act, after all one isn’t at fault here. Furthermore, many people, who take a stand for the change of our status quo, are not cheered with solidarity but are confronted with pure hate of all those, who “explain, that everything is fine the way it is”. Even from within the ranks of politicians there are polemic attacks, condemning any kind of activism, which demands substantial changes, as totalitarian or antidemocratic. But what else could you do to defend your position when until today (after 23 years of the Kyoto Protocol), economic interests are ranked much higher than the habituality of our planet and one refuses to develop a vision besides from traditional world views.

After all the frustration over this standstill, it might help to remember, that another generation of people and politicians managed to find fast and working solutions for global problems. From the first real world observation of the ozone depletion in 1985 it took just two years to the signature of the Montreal Protocol, that eliminated the cause of the problem and effectively protected mankind from its threat.

Therefore, let’s not lose hope and keep up the fight for a better world. The ones in power need to hear our voices, even if it sometimes feels that not “every voice counts.” Because maybe the global waves of civil protest which we’ve witnessed over the last years with Fridays-for-Future, #metoo and #blacklivesmatter have the momentum to drive political change towards badly needed progress. Perhaps the leaders of the future, who won’t back down from difficult decisions and just pass them on for future generations, will emerge from today’s climate of political protest.

It is not your fault, that the world is what it is. It would only be your fault if it stayed that way.

26. November 2020 – “Misty Mountain” aus Der Hobbit (from Plan 9 and David Long) 

https://www.youtube.com/watch?v=16QXu3E3NEU

Meine erste Reaktion auf die Anfrage, ob ich noch einen Beitrag für den Song-Impuls-Kalender schreiben möchte, war: „Nein, das schaff ich jetzt beim besten Willen nicht auch noch!“ Der Berg mit abzuarbeitenden Sachen auf meinem Schreibtisch wird von Tag zu Tag größer und ich sehe nicht, wie ich ihn jemals bewältigen soll, da habe ich keine Zeit für solche Sachen. Mein zweiter Gedanke war: „Und genau deswegen erst recht!“ Denn gerade in stressigen Situationen kann es ein Segen sein, sich bewusst zurückzulehnen und etwas Abstand zu gewinnen, den Blick aus dem Tunnel heraus etwas zu weiten.

Eingefallen ist mir dann die kleine Gruppe Zwerge, die sich in dem Buch „der kleine Hobbit“ auf den Weg macht. Das Lied „Misty Mountain“ singen sie in der Verfilmung in der Nacht vor ihrem Aufbruch. Das Ziel ihrer Reise ist der Einsame Berg, der Berg, in dem ihr Volk früher gewohnt hat, der ihre Heimat war, bevor der Drache Smaug sie brutal vertrieb. Die Zwerge haben eine Mission. Vor ihnen liegt ein langer, ein ungemütlicher und ein sehr gefährlicher und ungewisser Weg. Das Ziel dagegen liegt klar vor Augen: Sie wollen ihre Heimat zurück, sie wollen ihrem Volk wieder ein Zuhause geben. Und das ist für sie ein Ziel, das alle Mühen und Gefahren auf dem Weg dorthin rechtfertigt. Dafür lohnt es sich zu kämpfen, im Zweifelsfall zu sterben.

Ich bin ein bisschen neidisch auf diese Zwerge. Es ist zwar nicht so, dass ich mein Leben riskiere, im Gegenteil, ich lebe gut, sicher und gemütlich. Trotzdem verbringe ich zahlreiche Stunden am Tag mit Aufgaben, die mich belasten, zwinge mich jeden Morgen aufs Neue dazu, mich an meinen Schreibtisch zu setzten und so viel wie möglich zu schaffen. Der Unterschied zu den Zwergen (abgesehen von der Sache mit der Lebensgefahr) ist, dass mein Ziel nicht so klar und unumstößlich ist. Was rechtfertigt es, dass ich meine Tage so mühsam gestalte? Sicherlich, ich möchte irgendwann einen Studienabschluss erhalten. Aber ist dieses Ziel wirklich die nötigen Mittel wert?

Die Zwerge können sich das ständig bestätigen, können sich damit durch Nächte mit Hunger und Kälte trösten: „Ja, im Moment leiden wir, aber das ist nötig, um zu unserem Ziel zu kommen, und dieses Ziel ist es wert, jetzt dafür zu leiden.“

Ich dagegen komme ins Zweifeln. Weil ich Freiheiten habe. Weil mein Ziel nicht unumstößlich ist, weil mein Ziel Optionen hat, für die ich mich eigenständig entscheide. Manchmal wäre es leichter, wenn das anders wäre. Wenn ich nicht darüber nachdenken müsste, dass ich selbst verantwortlich bin dafür, wie ich mein Leben gestalte. Wenn ich ganz klar wüsste, dass es so sein muss, wie es ist – so, wie es die Zwerge erleben.

Je länger ich darüber nachdenke, bin ich aber auch froh, dass es bei mir anders ist. Dass ich nicht von einem übergeordneten, unanfechtbaren Ziel gefangen gehalten werde. Dass ich, insbesondere als evangelische Christin, frei bin. Diese Freiheit fordert Kraft. Sie fordert, ständig über das, was ich tue, zu reflektieren und das ist anstrengend, das überfordert. Aber gleichzeitig ist die Freiheit ein unbezahlbares Geschenk, für das ich dankbar bin – auch, wenn sie manchmal schmerzt.

Caro

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My first reaction to the question, whether I would like to contribute to this song-impulse calendar, was: “Hell no! The mountain of waiting tasks on my desk is growing bigger and bigger every day, I don’t see how I shall ever finish it. There is no time left for additional things.” My second thought was: “That’s the reason why I should do it more than ever!”

Especially in stressful situations it can be a blessing to lean back consciously and to create distance, to break out of your own tunnel vision: Then the small group of dwarfs, who hit the road in the book “the Hobbit”, came to my mind. They sing their song “Misty Mountain” in the night before their journey begins (in the movie). Their final destination is ‘the lonely mountain’, the mountain where their people lived, where their people’s home was – before Smaug the dragon forced them out. Now the dwarfs have a mission. Ahead of them lies a long, uncomfortable and quite dangerous and uncertain way.  However, the aim is clearly in front of their eyes: They want to have their home back, they want to restore a home to their people. This is an aim which justifies all the struggles and dangers on their way there. That’s worth fighting or even dying for!

I am a little bit jealous of the dwarfs. Not that I’d risk my life here, in contrast, I live well, safely, and comfortably. Nevertheless, I spend endless hours of the day with tasks which weigh upon me. Every morning I force myself to sit down at my desk and to complete as much as possible.

The difference with the dwarfs is (except of course for the danger to life), that my destination is not that clear and unalterably. What justifies it, that I organise my days that laborious? Of course, in the future I want to have a study certificate. But is this aim worth all this trouble?

The dwarfs can confirm themselves steadily, they can comfort themselves through nights of hunger and coldness with the words: “Ok, right now we are suffering, but it is necessary to reach our aim and the aim is worth all the suffering!”

But I feel assailed by doubts. Because I have the freedom to choose. Because my aim is not unalterable. Because my aim includes options, which I choose myself. Sometimes it might be easier, if I didn’t have to. If I didn’t need to think about, being responsible for my own life. If I knew for sure, that it has to be the way it is now – as clear as it is for the dwarfs.

But the more I think about it, I am glad after all, that this is not the case for me. That I am not caught up by a higher and undisputable task. That I, especially as a Lutheran Christ, am free. This freedom claims power. It claims me to reflect about everything that I do, every time. It overwhelms me. But at the same time this freedom is an unpayable gift, for which I am thankful – even if it hurts some time.

Caro

25. November 2020 – “Stadt, Land, Verbrechen” (from Die Lassie Singers) 

https://www.youtube.com/watch?v=8xa530VyIQw

Stadt, Land, Verbrechen, Droge, Auto, Tier // Name, Hobby, toter Star, Naturkatastrophe, Scheidungsgrund

Dieser Song passt aus zwei Gründen auf die aktuelle Situation. Zunächst behandelt er das ikonische Gesellschaftsspiel Stadt, Land Fluss und Gesellschaftsspiele sind vielleicht die zentrale gemeinsame Freizeitbeschäftigung, die uns aktuell bleibt. Von den im Song genannten Alternativen fällt Spargelessen mangels Saison weg und der Lockdown ist eine einzige Pause – bliebe noch Geschlechtsverkehr und die Hoffnung auf baldige Taufen in der KHG-Kapelle, aber dies sei hier nicht das Thema (obschon unsere Website abschaltsicher nicht auf den Servern des Erzbistums Köln läuft). Gesellschaftsspiele also – sei es offline mit maximal zwei Haushalten oder online, wie auch in der KHG immer wieder. Stadt, Land, Fluss braucht hier wenig Materialien und ist leicht gelernt. Ein Klassiker also, auf den man sich immer mal wieder besinnen kann.

Allerdings interpretieren die Lassie Singers das Spiel durch die Aufnahme unüblicher Kategorien (Verbrechen, Droge, toter Star, Naturkatastrophe, Scheidungsgrund) kreativ und teilweise schwarzhumorig. Zwei Blickweisen, die uns vielleicht helfen können, durch diesen Winter zu kommen und zwar nicht nur hinsichtlich der Freizeitbeschäftigung. Als Werkstudent im Krankenhaus habe ich nur zu gut erfahren, dass schwarzer Humor nicht heißt, eine Sache in ihrer Dramatik nicht mehr ernst zu nehmen oder gar sich über Einzelschicksale lustig zu machen. Sondern er ist ein Weg, an eben dieser Dramatik nicht zu verzweifeln und somit insgesamt einen besseren Umgang zu finden.

In diesem Sinne wünsche ich uns weiterhin viel Spaß beim Spielen – die nächste Gelegenheit dazu in der KHG kommt sicher bald. 😉

Daniel

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[as in the table-top game Categories] City, Country, Crime, illicit Drug, Car, Animal // Name, Hobby, deceased Celebrity, Natural Disaster, Grounds for Divorce

This song fits the current situation well for two reasons. Firstly, it deals with the iconic table-top game Categories (City-Country-River); and table-top games games are perhaps the central common leisure activity that remains relevant to us today. Of the alternatives mentioned in the song, eating asparagus (Spargelessen) is no longer an option due to the lack of season and the lockdown is just one pause (Pausen) – leaving only intercourse (Geschlechtsverkehr) currently feasible. This lets us hope for baptisms in the KHG chapel soon, but that shall not be the topic here (although our website is not running on the servers of the Archbishopric of Cologne). Board games – be it offline with a maximum of two households or online, as in the KHG. City-Country-River requires few materials and is easy to learn. A classic game that one can dig out from time to time.

However, by including unusual categories (crime, illicit drug, deceased celebrity, natural disaster, grounds for divorce), the Lassie Singers interpret the game creatively and sometimes with black humour – two perspectives that may help us get through this winter – not just in terms of leisure activities. As a working student in the hospital, I have learned very well that black humour does not mean not taking a matter seriously in its drama or even making fun of individual fates. Contrary to that, it is a way of not despairing of this very drama and thus finding a better way of dealing with it.

In this sense, I hope we will continue to have fun playing – the next opportunity to do so in the KHG will certainly come soon 😉

Daniel

24. November 2020 – “Mädchen lach doch mal” (from Wise Guys) 

https://www.youtube.com/watch?v=KRxCeq4cYZA

Es war einmal eine KHG-Nachtwanderung. Dunkel und gespenstisch. Wie so oft in der KHG haben wir allerdings irgendwann angefangen zu singen. Meistens Lieder, die wir alle kannten. Nach einer Weile bildeten sich dann irgendwann Grüppchen mit Leuten, die eher etwas anderes singen oder lieber reden wollten. Eine gute Freundin aus der KHG und ich sind dann zu den Wise Guys Liedern übergegangen, von denen ich dachte, eigentlich alle zu kennen.

Als wir schon einige Lieder gesungen hatten, hat sie gesagt, dass ich dieses eine Lied sicherlich kennen würde, es würde so gut zu mir passen. Allerdings kannte ich gerade dieses eine Lied noch nicht. In dieser Nacht, als wir von der KHG aus unterwegs waren, mitten im Wald, habe ich das Lied gelernt, das mir auch heute noch nicht aus dem Kopf geht. Ich höre es sowohl, wenn ich gut drauf bin und einfach durch mein Zimmer tanzen will, als auch wenn ich irgendwie mies gelaunt bin, damit es mich wieder zum Lachen bringt. Ich erinnere mich sehr gerne an diese Nacht, an meine Zeit in der KHG und auch an diese Momente, in denen man einfach lachen MUSS vor Freude.

Mit diesem Lied lade ich euch ein, euch auch einfach mal fallen zu lassen und mitzusingen, als würde euch niemand hören, zu tanzen, als würde niemand zusehen. Ich hoffe auch euch kann dieses Lied ein Lächeln auf die Lippen zaubern und ihr verlernt trotz dieser nicht allzu feierlichen Zeit gerade das Lachen nicht! Viel Spaß beim Hören und Lachen 😉

Hannah

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Once upon a time there was a night hike of the KHG. Dark and eerie. However, like it´s often the case in the KHG, we started singing at some point. Mostly songs everbody knew. But after a while small groups formed with people who wanted to sing something else or who would rather talk. A good friend of mine and I moved on to sing songs of the Wise Guys, a group both of us knew very well and which we thought knew most of the songs.

Since we already sung a lot of songs, she told me, that certainly I know this special song, because it was just like me. But I did not know just this one song. That night, when we were walking through the dark woods, I got to know this song, that I have never forgotten since then. I hear it every time I´m in a good mood and just want to dance through my livingroom. But I also hear this song when I´m feeling depressed, so that it will hopefully make me laugh again. I like to remember this night but also my whole time at the KHG and specially those moments when you just HAVE to laugh for joy.

With this song I invite you to just let yourself go and sing along as if no one would hear you, dance as if no one would see you. I hope this song can put a smile on your face too and you will not forget how to laugh despite this not too solemn times! Have fun listening and laughing 😉

Hannah

23.November 2020 – “Mach mit” (from Antilopen Gang) 

https://www.youtube.com/watch?v=IpWSdS_V_Xk

„Sprechgesang“ impliziert irgendwie bereits eine Betonung auf den Text, und von dem möchte ich berichten, auch wenn ich die Hook ziemlich Ohrwurm-verdächtig finde und ein Kontrast zum Text entsteht, den man bestimmt auch analysieren könnte. Denn es werden „typische“ Rapthemen gestreift – Drogen, feiern und Karriere machen. Allerdings im Kontext der Regeln und Anforderungen durch die Gesellschaft, die auf vielfältige Weisen, teilweise subtil, an den*die Einzelnen herangetragen werden. Es ist schwierig, diesen allen gerecht zu werden. Die Lösungen, die angeboten werden, um mit diesem Druck umzugehen, sind nur oberflächlich solche, sondern letztendlich wieder mit Druck, Anforderungen und Erwartungen verknüpft und Teil des Problems. Sie bestätigen die bestehenden Strukturen, statt verschieden davon zu sein. Eine Suche nach Lösungen, die wirklich Dinge fundamental verändert, wird von den Textern als nicht erwünscht empfunden.

Was machen wir, weil es uns wirklich guttut, und was, weil wir das Gefühl haben, das müsse man so machen für ein schwammig definiertes „gelungenes Leben“? Was machen wir nur, weil wir das Gefühl haben, geistig, körperlich, sozial oder finanziell mit anderen mithalten zu müssen? Wie lassen wir wirklich „die Seele baumeln“ und was halten wir für Ausgleich, „den man eben so macht“ wegen der Work-Life-Balance? Ist es vielleicht einfach mal Nichtstun statt After Work-Party und Freizeit-Selbstoptimierung? (Oder zuzugeben, wenn man zu Rap mehr Zugang hat als zu Wagner…)

Ich glaube, für echte Veränderung braucht es Menschen, die ihre echten Wünsche und Bedürfnisse äußern können als Bedingung für echte Diskussionen und Ehrlichkeit, für mehr als ein „Refugees Welcome“-Shirt.

Ich wünsche allen, gerade in der kommenden Advents- und Weihnachtszeit, von Menschen umgeben zu sein, bei denen sie ohne Erwartungen und Anforderungen einfach „sein“ dürfen und sowohl sich als auch die Welt ehrlich „besinnen“ können.

Bettina

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“Rap music” somehow already implies an emphasis on lyrics, and the text is what I would like to talk about, even though I personally consider the hook to be quite catchy, and the contrast of text and music could also be worthy of some analysis.

Well, “typical” rap themes are touched upon – drugs, celebrating and the “hustle” of making money and a career. But: in the context of the rules and demands of society, which the individual is supposed to meet, sometimes by open demands, sometimes they are subtly nudged. It is difficult to do justice to all of them. The solutions offered to deal with this pressure can only superficially seen as such – in the end they are again linked to pressures, demands and expectations, and are part of the problem. They confirm the existing structures rather than being different from them. According to the lyricists, a search for solutions that really change things fundamentally is not perceived as desirable.

What do we do because it really makes us feel good, and what because we feel that this is what we have to do for some vaguely defined “successful life”? What do we do just because we have the feeling that we have to keep up with others mentally, physically, socially, or financially? How do we really relax and wind down, and what do we only consider to be “required” for work-life-balance and keeping up with productivity? Could sometimes be the relaxation you truly need be to simply do absolutely nothing instead of the next after work party and more self-optimization during your leisure time? (Or admitting that you have find rap more accessible and comprehensible than Wagner…)

I believe that real change requires people who can express their real wishes and needs as a gateway to real discussions and more honesty, to more than a “Refugees Welcome” shirt.

I wish everyone, especially in the coming Advent and Christmas season, to be surrounded by people with whom they can simply “be” without expectations and demands, so that they can use the tranquil time to get in connection with themselves and maybe reflect honestly on themselves and the world.

Bettina

22.November 2020 – “Chakutumaini sina” (from Daudi Petro) 

https://youtu.be/HxZt02QCq_o

Wimbo huu unanifariji hasa kwenye hiki kipindi cha masaibu ya gonjwa la COVID-19.  Mambo mengi yameenda mrama na sintofahamu nyingi zimetawala.

Kupitia upendo wa kristo , moyo wangu unafarijika na kupata tumaini la maisha. Zipo sababu mahukuki za kusema kuwa kuna maisha kwenye hiki kipindi na mara baada ya COVID-19.  Tusikate tamaa na cha msingi ni kuoneshana upendo.

Dyoniz

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Dieses Lied ist für mich in dieser Zeit der COVID-19-Epidemie besonders beruhigend. Viele Dinge sind schief gelaufen und viele Missverständnisse sind entstanden.

Durch die Liebe Christi wird mein Herz getröstet, und es ist möglich, die Hoffnung des Lebens zu finden. Es gibt zwingende Gründe zu sagen, dass es in dieser Zeit und unmittelbar nach COVID-19 Leben gibt. Lasst uns nicht aufgeben, und das Wichtigste ist, einander Liebe zu zeigen.

Dyoniz

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This song is particularly reassuring for me at this time of the COVID 19 pandemic. Many things have gone wrong and many misunderstandings have arisen.

Through the love of Christ my heart is comforted and it is possible to find the hope of life. There are compelling reasons to say that there is life during this time and immediately after COVID-19. Let us not give up, and the most important thing is to show love to one another.

Dyoniz

21.November 2020 – “4’33” (from John Cage) 

Seit ca. drei Wochen gibt es jetzt schon diese schöne Aktion des Songimpuls Kalenders. Gerade deswegen lohnt es sich doch einmal darüber nachzudenken, warum wir die Texte eigentlich zu Musikstücken schreiben und welche Bedeutung Musik in unserem Leben hat.

Irgendwie ist ein Leben ohne Musik nicht vorstellbar. Wir hören Sie in unseren Wohnzimmern, im Radio, bei Einkaufen im Supermarkt, beim Autofahren, als Jingles in der Werbung, im Fernsehen, als Soundtracks bei Filmen und Serien. Einige von uns spielen auch ein oder mehrere Musikinstrumente. Musik bringt Freude, Entspannung, regt zum Nachdenken an, sie hüllt uns ein, packt uns und nimmt uns mit. Manchmal ist sie auch nur Hintergrundmusik, die wir konsumieren, oder wir nutzen Sie, um uns abzugrenzen oder abschotten gegen äußere Einflüsse. Wo kommt Musik in deinem Leben vor? Wie nimmst du sie wahr?

Die Bedeutung von Musik kritisch zu Hinterfragen ist auch der Konzeptkünstler Bill Drummond schon angegangen. Seit 2005 gibt es immer am 21. November (also auch heute!) den No-Music-Day, um darauf hinzuweisen.

Doch können wir die Musik einfach mal für einen Tag abschalten? Bei dieser Frage kommt mir immer das Werk „4’33“ von John Cage in den Sinn bei dem ihr gerne einfach mal nur zuhören dürft.

https://www.youtube.com/watch?v=rDgHUj8sJaQ

Obwohl kein Instrument erklingt, kein Ton gesungen wird, so hört man doch Hintergrundgeräusche, wie ein Stampfen oder wie Stimmen aus dem Publikum und bei dir vielleicht auch das Summen des Computers, Vogelgezwitscher vor dem Haus, den Straßenlärm, Stimmen von Nachbarn oder Mitbewohnern oder einfach nur den eigenen Atem. Dabei sind diese Geräusche ganz „natürlich“, und von selbst laut und leise, schnell und langsam, hoch und tief. Viel zu selten jedoch nehmen wir diese Geräusche bewusst war. Oft sind wir in unserem Alltag, von der „Musik des Alltäglichen“ zugedröhnt, und vergessen dabei auch, auf uns und unsere Mitmenschen, auf ihre und unsere Sorgen und Ängste zu schauen. Viel zu oft spielen wir unser eigenes Stück immer und immer wieder, aber das was an der Musik doch am meisten Spaß macht, ist dass wir sie gemeinsam machen.

Daniel

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Since about three weeks there is already this nice action of the Songimpuls calendar. That’s why it’s worth thinking about why we write the spiritual impulses to music and what meaning music has in our lives.

Somehow a life without music is not imaginable. We hear it in our living rooms, on the radio, while shopping in the supermarket, while driving, as jingles in commercials, on TV, as soundtracks in movies and series. Some of us also play one or more musical instruments. Music brings joy, relaxation, stimulates us to think, it wraps us up, grabs us and takes us with it. Sometimes it is just background music that we consume, or we use it to isolate ourselves or seal ourselves off from external influences. Where does music appear in your life? How do you perceive it?

The meaning of music to question critically has already been tackled by the concept artist Bill Drummond. Since 2005 there exists the No-Music-Day on November 21st (so also today!) to point this out.

But can we just turn off the music for a day? This question always makes me think of the work “4’33” by John Cage, which you are welcome to listen to.

https://www.youtube.com/watch?v=rDgHUj8sJaQ

Although no instrument sounds, no sound is sung, you can still hear background noises, like a stomping or like voices from the audience and maybe the hum of your computer, birdsong outside your house, street noise, voices of neighbors or roommates or just your own breath. Yet these sounds are “natural”, and by themselves loud and quiet, fast and slow, high and low. Far too rarely, however, we take these sounds consciously. Often we are drunk on the “music of everyday life” and forget to look at ourselves and our fellow men, at their and our worries and fears. Far too often we play our own piece over and over again, but what we enjoy most about music is that we make it together.

Daniel

20.November 2020 – “New Soul” (from Yail Naim) 

https://www.youtube.com/watch?v=hhE7QMXRE1g

Meine Geburt liegt schon zwei Jahrzehnte zurück, ein Neugeborener bin ich wohl also eher nicht mehr – und doch fühle ich mich immer mal wieder, als ob ich völlig neu in dieser Welt wäre. Mal überrascht und überwältigt von der Schönheit des Vogelgesangs an einem Frühlingsmorgen (oder bei meinem Schlafrhythmus eher an einem Frühlingsmittag ), mal verängstigt von der Rücksichtslosigkeit mancher Menschen.

In diesen Zeiten von Corona fühlen wir uns manchmal vielleicht ganz besonders wie Neugeborene: Wir können die aktuelle Situation nicht überblicken – wir sind nicht die Erwachsenen, die von oben auf die Dinge schauen, alles (ein)ordnen können und scheinbar alles verstehen. An manchen Tagen verängstigt es uns eher, dass ein Ende der Pandemie und damit auch der einschneidenden Maßnahmen nicht absehbar ist. An anderen Tagen überwiegt die Dankbarkeit, dass wir in einem Land leben dürfen, in dem es eine gute Gesundheitsversorgung, getragen von engagierten PflegerInnen und ÄrztInnen, und wirtschaftliche Stärke gibt und wir die Pandemie daher wahrscheinlich besser als die meisten anderen Länder überstehen werden.

Dieses Gefühl der andauernden Wechselhaftigkeit von Freude und Angst, von Hoffnung und Enttäuschung beschreibt Yael Naim in ihrem Song „New Soul“.

Das Bemerkenswerte finde ich, dass die Musik dabei nicht eingeschüchtert oder niedergeschlagen ist, sondern erhaben und stolz. Trotz Angst und Enttäuschung ist der Song geprägt von einer Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die begeistert. Lasst auch Ihr Euch von Enttäuschungen, von den Schwierigkeiten, von dem Hass, den es leider an zu vielen Stellen gibt, nicht die Freude und den Mut nehmen! Denn es wird der Tag kommen, an dem wir wieder sagen können „This is a happy end, come and give me your hand“.

Fühlt Euch wie Neugeborene! Neugeborene fühlen sich zwar manchmal verloren in den ganzen Eindrücken der Welt, doch vor allem erfreuen sie sich selbst an noch so kleinen schönen Momenten und verzaubern alles und alle mit ihrem leichten Lachen.

Johannes

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I was born two decades ago, so I’m probably not a newborn anymore – but sometimes I feel as if I was completely new in this world. Sometimes I am surprised and overwhelmed by the beauty of birdsong on a spring morning (or, with my sleeping rhythm, rather on a spring noon ), sometimes I am frightened by the ruthlessness of some people.

In these times of Corona we sometimes feel like newborns in a special way: we can’t see the current situation – we are not the adults who look at things from above, who can put everything in order and who seem to understand everything. On some days it rather frightens us that an end of the pandemic and thus of the drastic measures is not foreseeable. On other days, the gratitude prevails that we are allowed to live in a country where there is good health care, supported by dedicated nurses and doctors, and economic strength, and that we will therefore probably survive the pandemic better than most other countries.

Yael Naim describes this feeling of constant change between joy and fear, hope and disappointment in her song „New Soul“.

What I find remarkable is that the music is not intimidated or dejected, but sublime and proud. Despite fear and disappointment, the song is characterised by a lightness that inspires. Don’t let disappointments, the difficulties, the hatred, which unfortunately exists in too many places, take away your joy and courage! For the day will come when we can say again „This is a happy end, come and give me your hand“.

Feel like newborns! Newborns sometimes feel lost in all the impressions of the world, but above all they enjoy even the smallest beautiful moments and enchant everything and everyone with their light laughter.

Johannes

19. November 2020 – “Who’s gonna stand up?” (from Neil Young)

https://www.youtube.com/watch?v=NkiRR3T_3NY

Werbefreie Version (nur auf Desktop kostenlos):

https://neilyoungarchives.com/video?id=iaYCdivuqOseeEicUQMAS

In dieser Woche organisiert der AK Nachhaltigkeit des Studierendenparlaments wie bereits in den vergangenen Semestern eine Klimawoche an der Uni Bayreuth. Stark eingeschränkt, aber nichtsdestotrotz finden gegen alle Widrigkeiten des zweiten Corona-Semesters Veranstaltungen statt.

Deren Ziel ist es nicht nur, das Thema Klimakrise auf der Tagesordnung zu halten, sondern auch, Menschen zusammenzubringen, um gemeinsam kreative Ideen zu entwickeln: wie wir unsere Umwelt schützen, die Klimaerwärmung verlangsamen und insgesamt unseren Lebensstil nachhaltig (im doppelten Sinne) verändern können.

Dabei ist es nicht ganz einfach, durchzuhalten und nicht den Mut zu verlieren. Das Thema Umwelt und Klima ist enorm komplex und braucht einen jahrzehntelangen Atem – weltweit. Dies stellt unsere menschliche Psyche, die auf kurzfristige Erfolge und Belohnungen kalibriert ist, vor eine extreme Herausforderung. Wir müssen jetzt für Veränderung kämpfen, jetzt auch persönlich auf Annehmlichkeiten verzichten, an die wir uns gewöhnt haben – ohne zu wissen, ob dieser Kampf und dieser Verzicht in zehn, 20, 30 Jahren oder nie zum Erfolg führen wird.

Das Lied des kanadischen Barden Neil Young aus dem Jahr 2014 trägt dem Rechnung. Es hat keinen richtigen Schluss, sondern endet unvermittelt. Auch eine Einleitung oder einen Spannungsbogen sucht man vergebens. Eigentlich ist es nur eine lange To Do – Liste, verbunden mit der simplen Frage: Wer macht‘ s?

Und dann ist da diese Musik. Die ausgesprochen sachliche To Do – Liste wird untermalt von Orchestermusik, langsam, balladenhaft, träumerisch, fast romantisch. Die Stimme des Sängers kommt zart und leise daher. Es geht nicht um schnellen Aktionismus und dramatische Effekte. Es geht um eine tägliche, stetige Erinnerung an das, was nötig ist. Es ist auch nicht die Aufgabenliste eines einzelnen Menschen; es ist die der ganzen Menschheit. Es fängt bei jedem von uns an, aber niemand kann oder muss die ganze Liste alleine abarbeiten.

Mir macht dieses Lied Hoffnung. Veränderung geschieht; wir können dazu beitragen. Wir können gemeinsam aufstehen und unsere Stimme erheben. Die Welt wird nicht untergehen – weil wir gemeinsam anpacken werden, um die Dinge zu ändern. Von dieser Zuversicht ist das Lied erfüllt.

Barbara

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Ad-free version (only on desktop computer):

https://neilyoungarchives.com/video?id=iaYCdivuqOseeEicUQMAS

This week, as in previous semesters, the “AK Nachhaltigkeit” (Sustainability Group) of the Students’ Parliament is organising a Climate Week at the University of Bayreuth. Heavily restricted, but nevertheless, against all odds, events are taking place in the second Corona semester.

Their aim is not only to keep the topic of the climate crisis on the agenda, but also to bring people together and let them develop creative ideas on how we can protect our environment, slow down global warming and, overall, change our lifestyle sustainably (in a double sense).

It is not so easy to hold out and not lose heart. The topic of environment and climate is enormously complex and requires decades of breath – worldwide. This poses an extreme challenge to our human psyche, which is calibrated to short-term successes and rewards. We must now fight for change, now personally renounce amenities to which we have become accustomed – without knowing whether this struggle and this renunciation will lead to success in ten, 20, 30 years or never.

The song by Canadian bard Neil Young from 2014 takes this into account. It does not have a correct ending, but ends abruptly. Even an introduction or an arc of tension is sought in vain. Actually, it is only a long to-do list, combined with the simple question: Who does it?

And then there is this music. The extremely objective to-do list is accompanied by orchestral music, slow, ballad-like, dreamy, almost romantic. The singer’s voice comes along softly and quietly.It is not about fast actionism and dramatic effects. It is about a daily, constant reminder of what is necessary.  Nor is it the to-do list of a single person; it is that of all humanity. It starts with each of us, but no one can or must work through the whole list alone.

This song gives me hope. Change happens; we can contribute to it. We can stand up together and raise our voices. The world will not end – because we will work together to change things. This is the confidence that fills the song.

Barbara

18. November 2020 – “Peba” (from Star Feminine Band)

Auf B4 Classic wurde vor kurzem eine Band vorgestellt und diese hat mich inspiriert:

https://www.youtube.com/watch?v=sQzCl6dUSnM

Es ist die erste Mädchenband in Benin – “Star Feminine Band”, eine Musikgruppe für Mädchen zwischen elf und siebzehn Jahren. Am Anfang stand ein Musik-Workshop von Andre Baleguemon, Musiklehrer in Benin. In Benin dürfen Frauen eigentlich keine Instrumente spielen, er hat dafür extra die Erlaubnis des Bürgermeisters eingeholt.

Die sieben Musikerinnen setzen sich für Frauen- und Mädchenrechte, Selbstbestimmung und gegen weibliche Genitalverstümmelung ein. Ein weiteres Ziel: die Familien davon überzeugen, wie wichtig es für die Mädchen ist, weiter in die Schule zu gehen.

Die Fröhlichkeit der Mädchen ist ansteckend und genau das Richtige gegen graues Novemberwetter und Lockdown-Blues. Mich hat es dankbar dafür gemacht, in einem freien demokratischen Land leben zu dürfen, dass unsere Kinder eine gute Schulbildung genießen können und es bei uns gute Ärzte*innen und Krankenschwestern und -pfleger gibt…

Lassen wir uns alle anstecken von der Fröhlichkeit der jungen Frauen und sind wir dankbar für die Neuen Medien, die es uns ermöglichen hier in Europa diese tolle Band kennenzulernen.

Jutta

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A band was recently introduced on B4 Classic and it inspired me:

https://www.youtube.com/watch?v=sQzCl6dUSnM

It is the first girl band in Benin – “Star Feminine Band”, a music group for girls between eleven and seventeen years of age. In the beginning there was a music workshop by Andre Baleguemon, music teacher in Benin. In Benin, women are not actually allowed to play instruments; he has obtained special permission from the mayor for this.

The seven musicians are committed to women’s and girls’ rights, self-determination and against female genital mutilation. Another goal is to convince the families of how important it is for the girls to continue going to school.

The cheerfulness of the girls is contagious and just the right thing against grey November weather and lockdown blues. It made me grateful to live in a free democratic country, that our children can enjoy a good education and that we have good doctors* and nurses…

Let us all be infected by the cheerfulness of the young women and be grateful for the new media, which enable us to get to know this great band here in Europe.

Jutta

17. November 2020 – “Hoch die Krüge” (from Versengold)

https://www.youtube.com/watch?v=VGko10RIGtY

Wie sehr ich diese Gelegenheiten vermisse… Gelegenheiten von Gemeinschaft, Feiern, Reden, Musizieren, Trinken, Tanzen, von Ausgelassenheit, ungehemmter Fröhlichkeit und ein weniger Übertreibung…

Was haben wir dieses Jahr nur alles nicht ausleben können: Festivals, Partys, Lagerfeuerabende, Grillfeiern, Badeausflüge… einfach alles was in der Gruppe am meisten Spass macht …

Eigentlich würde ich jetzt gerne schreiben, dass es einen Grund zum Feiern gibt: Es wäre Lockdown-Halbzeit, die Zahlen wären schon deutlich stärker gesunken, die Maßnahmen würden auf absehbare wieder gelockert werden… Stattdessen: Keine Lockerungen in Sicht, Österreich im kompletten Lockdown, private Kontakte noch weiter reduzieren als eh schon…

Deswegen möchte ich jetzt alle einladen für 03:20 Minuten euren Nachbaren und Mitbewohner*innen auf den Sack zu gehen und die Musik GANZ laut aufzudrehen (ich empfehle dies vor 22 Uhr zu tun, sonst könnte es doch etwas unangemessen wirken) und euch mit diesem Tanz- und Trunklied auf das Leben kurz in ein Paralleluniversum ohne Lockdown zu beamen.

Tanzt und springt und freut euch! Das mag gerade schwierig erscheinen, aber wir wissen, es könnte immer noch schlimmer kommen.

Und ja wir müssen gerade leider doch das Leben (und die Coronaregeln) nehmen wie es ist – aber wir sind noch da und wir sind laut und fröhlich und schreien Corona ins Gesicht: „du kriegst uns nicht unter“

Sara

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How I miss these moments… moments of community, celebrating, talking, drinking, dancing, of jollity, unrestrained cheerfulness and a little exaggeration….

All these things we weren’t able to do this year: festivals, parties, camp fire evenings, barbecues, bathing trips… all these things that are much better in a group…

Actually I would like to write, that there is reason to celebrate today: We should have been halfway through the lockdown, numbers would be rapidly decreasing, regulations would be loosened again soon… instead: no loosening of regulations in sight, Austria starts a complete lockdown, pivate contacts shall be reduced even further…

That’s why I want to invite you to annoy you neighbours and flatmates for 03:20 minutes and to turn on the music REALLY loud (I suggest to do this before 10 pm to avoid real anger). I invite you to beam yourself with the help of this dancing and drinking song to a parallel universe where there is no corona lockdown.

Dance and jump and enjoy yourself! This seems to be difficult, but we all know, it could be worse.

The chorus of the song actually means: Raise your glass to the news that you don’t have to take things (literally: life) as they come, Raise your glass to the news, that things (literally: life) have to take YOU as YOU are!

So unfortunately at the moment we have to take things and corona regulations as they come – but we are still here and we are loud and we are cheerful and we shout at corona “we won’t back down!”

Sara

16. November 2020 – “Liebe ohne Leiden” (from Udo Jürgens)

https://www.youtube.com/watch?v=Y5khCWnJT5U

Schlager ist eigentlich eines der wenigen Genre, die ich gar nicht hören kann. Und trotzdem berührte etwas in diesem herrlich altmodischen Lied etwas in mir drin.

Es drückt für mich aus, dass Liebe bedeutet auch Menschen ziehen zu lassen, selbst wenn es einem erst mal wehtut. Liebe ist nicht Klammern oder Besitzen, sondern der innige Wunsch, dass die andere Person unendlich glücklich sei. Sich selbst verwirklicht, auf eigenen Beinen steht und ein erfülltes Leben lebt.

Außerdem finde ich zeigt das Lied, dass wo die Liebe wohnt, auch die größte Angst oder das größte Leid zu Hause sein kann. Und das Eine vielleicht auch nicht ohne das Andere existieren kann. Ein Leben oder die Liebe ganz ohne Angst und ohne Leiden ist ziemlich unrealistisch. Doch es kommt darauf an, wie wir mit der Angst umgehen und was wir daraus machen. Klingt jetzt vielleicht etwas abgedroschen und simpel, aber für mich ist das eine wahnsinnig hilfreiche und hoffnungsvolle Botschaft.

Die Angst und das Leid in dieser Corona-Zeit ist vielleicht bei vielen präsenter als sonst (bei mir ist das zu mindestens so). Doch darauf zu warten, dass die Angst oder Corona oder was einen sonst belastet wie aus Zauberhand irgendwann verschwindet und nie wieder kommt… nun, mir zu mindestens fehlt für so einen Verdrängungsakt die Energie. Stattdessen versuche ich ganz wie in dem Lied mich auf meine inneren Leuchttürme zu besinnen. Was gibt mir Kraft? Welche schönen Momente erlebe ich in dieser Zeit und an welche Orte der Geborgenheit kann ich immer wieder zurück, um Zuversicht und Trost zu finden, ohne dass sie mich einengen und binden?

Ich wünsche Euch allen einen erfüllten November, der trotz des Leids auf dieser Welt eine Menge bedingungsloser Liebe und Licht für euch bereit hält!

Anna

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German Schlager-Hits are normally one of the genres that I don’t listen to voluntarily. But still, this wonderful old-school song touched something inside me, when I heard it the first time.

For me it says that love also means to let the loved ones go, even when it first hurts. Love doesn’t mean to cling on someone or to own someone, but the true wish that the loved one is eternally happy. That she or he can be her/his true self, can stand on her/his own feet and live a fulfilled life.

Furthermore I think the song shows that where the biggest love is, can also be the biggest fear or the biggest suffering. And that the one might not exist without the other. A life or love without fear or suffering is pretty unrealistic. But it all comes down to what we make out of the fear and how we deal with it. That might sound a bit banal oder simple, but for me it was a truely helpful and hopeful message.

The fear and the suffering during this Corona-times might be more present for some then usually (at least that is for me). But to wait until the fear or Corona disappears magically out of this world…well, I don’t have the necessary energy for such a repression of emotions and facts. Instead I try, like the song, to look at my inner lighthouses. What gives me strength? Which nice moments do I experience in this time and where are the places where I can find comfort and solace without them binding me?

I wish you all a fulfilled november that brings you unlimited love and light despite the suffering and fear!

Anna

15. November 2020 – “Rylynn” (from Andy McKee)

Der letzte Text von mir entstand zu einem Lied mit dem Titel “Pilgrim” und hatte ansonsten nichts mit dem immer beliebter werdenden Pilgern zu tun. Trotzdem hatte mich der Liedtitel nicht mehr losgelassen und alte Erinnerungen geweckt. Zur Untermalung möchte ich auch dieses Mal ein instrumentales Stück mit euch Teilen, Rylynn von Andy McKee:

https://www.youtube.com/watch?v=JsD6uEZsIsU

Wart ihr schon einmal in Taizé? Taizé ist ein kleines Dorf in Frankreich, in dem die erste ökumenische Bruderschaft entstand. Viel bekannter ist es jedoch für seine Gesänge und die Jugendtreffen. Jede Woche können Jugendliche aus aller Welt eine Woche in Gemeinschaft mit den Brüdern und anderen Jugendlichen verbringen. Dieser Einladung folgen inzwischen jedes Jahr tausende Jugendliche. Auch ich war dort mehrere Male und bin stets fasziniert. Doch was Taizé ausmacht, ist schwer zu beschreiben.

Bei einem Besuch vor drei Jahren traf ich dort eine Niederländerin, die im gleichen Jahr auch den Jakobsweg gelaufen ist. Wir sind viele Stunden durch die wunderschöne Landschaft der  Bourgogne gewandert und haben uns übers Pilgern und Taizé unterhalten. Was ist das besondere daran? Warum ist die Erfahrung so einzigartig? Warum ist es so schwer zu vermitteln, was man erlebt?

Tagtäglich sind wir vom Alltag des Studiums oder der Arbeit gefangen. Wir müssen zur Vorlesungen, Übungen oder Hausarbeiten abgeben und natürlich für die Prüfungen lernen. Gute Noten, das ist die Erwartung, die wir an uns haben – oder unsere Eltern. Nach dem Pflichtprogramm kommt unsere Freizeit. Stets in der Hektik der Zeit. Stets müssen wir uns den kritischen Augen unserer Mitmenschen stellen. Ein Rausch aus Sport, Sprachen, Streamen, Spielen, Singen und als Student natürlich manchmal auch Saufen. Einfach mal innezuhalten und zu “sein” haben die wenigsten auf ihrem Wochenplan stehen. Immer suchen wir Ablenkung.

Die einzigartige Erfahrung des Pilgerns (oder einer Fahr nach Taizé) lässt sich vielleicht darin finden, dass wir dort diesem Alltag entfliehen. Und nicht nur das. Uns umgeben auf einmal allerhand fremder Menschen, die uns nicht kennen und uns trotzdem herzlich aufnehmen. Wir sind willkommen – in Herbergen, in Gesprächsgruppen, beim Singen und beim Schweigen. Keiner stellt die üblichen Erwartungen an uns. Wir müssen nicht den Tag zu füllen. Auf einmal herscht in unserm Kopf eine Stille, die wir nicht gewöhnt sind. Eine Stille, die so eindrücklich ist, dass wir vielleicht zum ersten Mal unsere eigenen Gedanken hören.

Wohin will ich? Wer bin ich eigentlich, wenn ich nur für mich bin und nicht für andere? Würde ich genauso leben? Was wäre, wenn niemand Erwartungen an mich stellen würde? Was will ich?

Corona. Kontaktbeschränkung. Lockdown. Quarantäne. Shutdown.

Wie passt dieser Text nun zu dem ganzen Chaos da draußen? Die Pflichten bleiben, die Ablenkung bleibt, der Druck bleibt, die Zeit fehlt. Lockdown ist nicht Pilgern. Und doch ist gerade alles anders als sonst. Die Welt ist ein Stück ruhiger, die Erwartungen etwas niedriger, die Auswahl etwas kleiner. Nutzen wir die Zeit doch einfach, um allein statt einsam zu sein. Spazieren und Wandern ist erlaubt. Gehen wir raus – ohne Ziele, Bestzeit, Vorhaben – und schauen was passiert.

Tobi

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My last text was written for a song called “Pilgrim”, but apart from that it had nothing to do with the more and more popular pilgrimage. However, I could not forget the title of the song and old memories were awakened. Also this time I would like to share an instrumental piece with you, Rylynn by Andy McKee:

https://www.youtube.com/watch?v=JsD6uEZsIsU

Have you ever been to Taizé? Taizé is a small village in France where the first ecumenical brotherhood was founded. Yet it is much more known for its songs and its youth meetings. Every week, young people from all over the world are invited to spend a week in community with the brothers and other young people. Thousands of young people follow this invitation every year. I also have been there several times and I am always fascinated. Though, it is difficult to describe what Taizé is all about.

On a visit three years ago, I met a Dutch girl who walked the Way of Saint James that same year. We walked for many hours through the beautiful landscape of Burgundy and talked about pilgrimage and Taizé.

What is so special about it? Why is the experience so unique? Why is it so difficult to explain what you experience?

Every day we are caught up in our routine of studying or working. We have to go to lectures or hand in exercises or homework and, of course, study for exams. Good grades, that is what we – or our parents – expect from ourselves. After the obligatory program we have our leisure time.

Always in the hectic pace of time. We always have to face the critical eyes of our friends. A rush of sports, languages, streaming, playing, singing and, as a student, of course, sometimes drinking. To just pause and “be” is something that few people have on their weekly schedule. We are always looking for some distraction.

The unique experience of pilgrimage (or a trip to Taizé) may be found in the experience of escaping from our daily routine. And not only that. Suddenly we are surrounded by all kinds of strangers who we don’t know, but who welcome us warmly. We are welcome – in hostels, in discussion groups, for singing and being in silence. Nobody has any of the usual expectations of us. Neither do we have to fill the day. All of a sudden there is a silence in our heads that we aren’t used to. A silence that is so impressive that perhaps for the first time we hear our own thoughts.

Where do I want to go? Who am I if I am only for myself and not for others? Would I live the same way? What would happen if nobody would have expectations of me? What do I want?

Corona. Contact restriction. Lockdown. Quarantine. Shutdown. So, how does this text fit into all the chaos out there? The duties remain, the distraction remains, the pressure remains, there is little time. Lockdown is not pilgrimage. And yet everything is different right now. The world is a bit quieter, expectations are a bit lower, the choices a bit fewer. Let’s just use the time to be alone instead of lonely. Walking and hiking is still permitted. Let’s go out – without goals, best time, plans – and see what happens.

Tobi

14. November 2020 – “Real Life” (from Emeli Sandé)

https://www.youtube.com/watch?v=KkC5d7FimDM

Es gibt sie, diese Liebesbeziehungen, die auf den ersten Blick perfekt erscheinen, aber bei genauer Betrachtung nur funktionieren, wenn alles in Butter ist und keine Probleme auftauchen. Was sich Emeli Sandé mit ihrem Song wünscht, ist ein Partner, der mit ihr durch dick und dünn geht und auch im „grauen“ Alltag an ihrer Seite bleibt. Mit anderen Worten: Sie wünscht sich, dass ihr Partner auch gleichzeitig ihr bester Freund ist. Das ist keine Selbstverständlichkeit und damit so etwas gelingt, ist besonderes Vertrauen nötig. Gelingt es jedoch, nimmt man sich gegenseitig an, liebt sich mit allen Stärken und Schwächen und wächst an jeder gemeinsam bewältigten Herausforderung.

Den stimmungsvollen Song „Real Life“ mit seinen Gospelelementen habe ich erst kürzlich entdeckt und er hat mich gleich berührt. Emeli Sandés Stimmfarbe erinnert an Whitney Houston und für mich ist sie eine der besten Sängerinnen unserer Zeit.

Jan

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They exist, these love relationships, which at first glance seem perfect, but on closer inspection only work if everything is fine and no problems arise. What Emeli Sandé wants with her song is a partner who will go through thick and thin with her and who will stay by her side even in the “grey” everyday life. In other words: She wishes that her partner is her best friend at the same time. This is not a matter of course, and for something like this to succeed, special trust is required. However, if it succeeds, you accept each other, love each other with all your strengths and weaknesses and grow with every challenge you face together.

I only recently discovered the atmospheric song “Real Life” with its gospel elements and it touched me right away. Emeli Sandés voice color reminds me of Whitney Houston and for me she is one of the best singers of our time.

Jan

13. November 2020 – “Machen wir das Beste draus!” (from Silbermond)

Homeoffice, Kontaktbeschränkungen, Ausgangsbeschränkungen … wir freien und vom Leben verwöhnten Menschen, die das meiste als viel zu selbstverständlich gesehen haben, befinden uns seit Monaten in einer völlig neuen Situation. Wir mussten erkennen, dass das Leben auch ganz andere Seiten mit sich bringen kann, und müssen nun neu lernen, innerhalb der Möglichkeiten, die wir haben, zu agieren.

Musik kann gerade in diesen Zeiten ein Anker und ja auch irgendwie ein Garten für uns alle sein. Mit Hilfe von Musik, die uns aus der Seele spricht und/oder einen Spiegel vorhält, können wir rauskommen, reflektieren, traurig sein und Hoffnung tanken. Die Band Silbermond teilt dies mit uns durch ihr Lied Machen wir das Beste draus!

https://www.youtube.com/watch?v=q62vWAmBPrg

Geschrieben hat Silbermond dieses Lied bereits während des ersten Lockdowns im März. Doch auch ein Dreivierteljahr später beschreiben ihre Zeilen immer noch bzw. schon wieder die aktuelle Situation. In ihrem Lied geht es zunächst um Besinnung und Wertschätzung. Der Aspekt „rücken wir die Herzen eng zusammen“ muss nicht nur eine Strategie für Corona- bzw. Lockdown-Zeiten sein, sondern kann auch eine positive Auswirkung auf die Zeiten danach haben. Wenn wir dieses Gefühl mitnehmen und daraus lernen, dass es uns stärker macht, besteht vielleicht die Hoffnung auf nachhaltig mehr Zusammenhalt und Solidarität in der Welt. Auch das Lied geht zum Ende hin in Hoffnung und eine „ja, jetzt geht’s los“-Stimmung über. – Bleibt nur die Frage, wann es endlich soweit sein wird, dass „wir uns alle wiederseh’n“…

Elena

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Home office, contact restrictions, exit restrictions … we free people, spoiled by life, who have taken most things for granted, have found ourselves in a completely new situation for months. We have had to recognise that life can also have other sides to it, and now we have to learn anew to act within the possibilities we have.

Especially in these times, music can be an anchor and yes, in a way a garden for all of us. With the help of music that speaks to us from the soul and/or holds up a mirror to us, we can come out, reflect, be sad and fill up with hope. The band Silbermond shares this with us through their song Machen wir das Beste daus!

https://www.youtube.com/watch?v=q62vWAmBPrg

Silbermond wrote this song already during the first lockdown in March. But even three quarters of a year later, their lines still or already again describe the current situation. Their song is first about reflection and appreciation. The aspect “let’s move our hearts close together” must not only be a strategy for corona or lockdown times, but can also have a positive effect on the times afterwards. If we take this feeling with us and learn from it that it makes us stronger, there may be hope for lasting greater cohesion and solidarity in the world. Towards the end of the song, too, there is hope and a “yes, here we go”-mood. – The only question that remains is when the time will finally come for “we all meet again”…

Elena

12. November 2020 – “So Low” (from Cinematic Pop & Spencer Jones)

https://www.youtube.com/watch?v=qbhB4RLl4Ig

Als großer Fan von epischer und Filmmusik, möchte ich heute einige Gedanken zu einem Stück von Cinematic Pop, welches in Zusammenarbeit mit Spencer Jones (amerikanischer Sänger und Songwriter) entstanden ist, mit euch teilen. Cinematic Pop kombiniert in ihren Stücken den klassischen Orchestersound, wie er aus Filmmusiken bekannt ist, mit (meist) bekannten Rock/Pop-Songs. Dabei entsteht ein ganz besonderer neuer Klang mit großer Wirkung!

Das Lied „So low“ wirkt auf den ersten Blick als ein eher trauriges Lied. Deshalb passt es vielleicht ganz gut in die aktuelle Zeit: wir fühlen uns niedergedrückt, weil wir eingeschränkt sind durch die Corona-Verordnungen. Wir können nur wenig Kontakt zu anderen Leuten haben und sind eher auf uns alleine gestellt.

Spencer Jones hat das Lied geschrieben, als seine jüngere Schwester durch eine schwierige Zeit ging und kurz vor dem Eintreten in ein Wildnis-Programm war. Er fühlte sich hilflos ihr gegenüber und wollte das in Form dieses Liedes ausdrücken. Für Jones war “So Low” außerdem eine Möglichkeit, auf andere zuzugehen.

Jede/r von uns hat sich sicherlich auch schon einmal an einem Tiefpunkt befunden. Egal ob im Studium, auf der Arbeit, vielleicht im Freundes- oder Familienkreis? Oder gerade eben in der Corona Zeit?

Bei genauerem Zuhören stellen wir aber fest, dass das Lied eher ein hoffnungsvolles Lied ist. Spencer Jones singt:

We are
We are on our own but
We are

We are not alone
Because I know you’ve fallen too
And God knows I’ve fallen too

Egal wie niedergeschlagen wir uns auch manchmal fühlen, müssen wir uns bewusst sein, dass wir nicht alleine sind und dass es auch okay ist, wenn wir mal „fallen“. Es gibt viele andere Menschen, denen es genauso geht und mit denen wir uns verbunden fühlen können. Wir sind umgeben von Menschen, die uns aufmuntern und in schwierigen Zeiten beistehen können. Familie, Freunde, vllt. Arbeitskollegen, Mitstudierende … Wir können unsere Sorgen und Nöte auch vor Gott bringen. Wir können z.B. ein Gespräch mit unseren Hochschulseelsorger*innen suchen 🙂 …

Diese Botschaft der Hoffnung wird durch die musikalische Gestaltung mit Orchester meiner Meinung nach eindrucksvoll verstärkt – ich glaube, wir können auch durch Musik Kraft tanken, sie verbindet uns alle, egal mit welchem Hintergrund. Mögen wir stets daran denken, dass es okay ist, mal „so low“ zu sein, wir damit nicht alleine sind und mit der Kraft der Musik wieder zu alter Stärke zurückkehren können.

Markus

Mehr Infos zu Cinematic Pop unter  https://www.cinematicpop.com/

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As a big fan of film and epic music, I would like to share with you today some thoughts on a piece of Cinematic Pop that was created in collaboration with Spencer Jones (American singer and songwriter). Cinematic Pop combines in their pieces the classical orchestral sound, as known from film music, with (mostly) well-known rock/pop songs. This creates a very special new sound with great effect!

The song “So low” seems to be a rather sad song at first sight. That’s why it might fit quite well into the current times: we feel depressed because we are restricted by the Corona regulations. We can have only little contact to other people and are left to our own devices.

Spencer Jones wrote the song when his younger sister was going through a difficult time and was about to enter a wilderness program. He felt helpless in front of her and wanted to express that in the form of this song. For Jones, “So Low” was also a way to reach out to others.

Surely each of us has been at a low point at some point? No matter if at university, at work, maybe with friends or family? Or just in the Corona time?

But on closer listening we realize that the song is rather a hopeful song. Spencer Jones is singing:

We are
We are on our own but
We are

We are not alone
Because I know you’ve fallen too
And God knows I’ve fallen too

No matter how depressed we feel sometimes, we have to be aware that we are not alone and that it is also okay if we “fall”. There are many other people who feel the same way and with whom we can feel connected. We are surrounded by people who can cheer us up and help us in difficult times. Family, friends, work colleagues, fellow students … We can bring our worries and needs before God. For example, we can seek a conversation with our university chaplains 🙂 …

This message of hope is, in my opinion, impressively reinforced by the musical arrangement with orchestra – I believe we can also recharge our batteries through music, it connects all of us regardless of our background. May we always remember that it is okay to be “so low”, that we are not alone with this and that we can return to our old strength and straighten up again with the power of music.

Markus

More information about Cinematic Pop: https://www.cinematicpop.com/

11. November 2020 – “Always there” (from Secret Garden, sung by Emmet Cahill)

https://www.youtube.com/watch?v=HCUxaTQOp2g

Dieses Lied ist mir als allererstes in den Kopf gekommen, als ich von diesem schönen Projekt gehört habe. Ich habe es tatsächlich während des ersten Lockdowns gefunden.

Es ist für mich ein großes „Danke“ an Familie, Freunde aber auch an Gott. An jeden, der einfach immer für uns da ist. Egal wo wir sind oder was grade so geschieht. Egal in welchem Loch wir stecken oder welche Herausforderung wir versuchen zu meistern oder die uns überwältigt.

Ist es nicht wunderbar immer zu wissen, vor allem in einer solch unsicheren Zeit, dass es da jemanden gibt, der zuhört und uns beim Wiederaufstehen hilft? Wenn die Zeit noch so dunkel ist, kann ein Gespräch mit diesen besonderen Menschen so viel Licht und Zuversicht bringen.

Dieses Lied erinnert mich immer daran, zu Danken. Ob im Stillen im Gebet oder durch Worte und Gesten. Jemanden zu haben, der immer da ist, dass ist doch das, was wirklich zählt.

Rike

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This is the song that I thought of first when I heard about this lovely project. And as a matter of fact, I found it during the first Lockdown.

To me this song stands for a great “Thank You” to family, friends and also God. To everyone who is always there for us. No Matter where we are or what is happening at the moment. No matter what situation we are stuck in or what challenges we are facing or are overwhelmed by.

Isn’t it wonderful, especially in uncertain times like these, to know that we have people in our lives who listen and who help us to get back up? When times are really dark, a conversation with them can bring so much light and assurance.

This song reminds me to give thanks. Either in a silence prayer or with words and gestures.

To have someone, who is always there is what really counts. Isn’t it?

Rike

10. November 2020 – “Morning has broken” (from Cat Stevens)

https://www.youtube.com/watch?v=MJ0VZjrN3dI

Dieses alte Lied (schon zu meiner Jugend ein Klassiker, den ich auf der Gitarre zu klampfen versuchte) kam mir gestern Morgen auf dem Weg zur Arbeit in den Sinn. Es war einer jener geschenkten Momente, als sich der zähe graue Novembernebel lichtete und die Jurahöhe ganz plötzlich im weißgoldenen Glanz der kalten Spätherbstsonne erstrahlte.

Es sind Bilder, die nur die kalte Jahreszeit zu bieten hat: Wenn das Licht alle Konturen schärft bis zur Unwirklichkeit, wenn die gedämpfte Palette der Herbstfarben ganz dicht heranrückt und zugleich abstrakt wird wie ein Gemälde. Wenn jeder Fels und jeder Hügel drapiert aussieht wie eine sorgfältige Inszenierung.

Ich gebe es zu – ich bin ein Morgenmuffel mit ausgeprägter Bettschwere. Deswegen erlebe ich den Zauber des Morgens in der Natur eher selten. Aber wenn ich ihn erlebe, dann geht es mir wie Cat Stevens: Ich kann mich einer gewissen Feierlichkeit nicht erwehren. „Morning has broken like the first morning. Blackbird has spoken like the first bird.“ Ja, dieser Morgen war einzigartig wie der allererste Morgen. Und alles, was ansonsten gewöhnlich erscheint wie eine Amsel, war auf einmal besonders, anders, entrückt.

Der Anfang der Philosophie ist das Staunen, sagt Aristoteles. Manchmal überfällt es mich. Und in diesen Momenten spüre ich: Da ist etwas – oder jemand? – größer als ich. Und das ist gut so.

Barbara

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This old song (already a classic in my youth, which I tried to play on the guitar) came to my mind yesterday morning on my way to work. It was one of those gift moments when the tough grey November fog cleared and the Jura heights suddenly shone in the white-golden glow of the cold late autumn sun.

These are images that only the cold season has to offer: When light sharpens all contours to the point of unreality, when the subdued palette of autumn colours comes very close and at the same time becomes abstract like a painting. When every rock and every hill is draped to look like a careful staging.

I admit it – I am a morning grump with a pronounced bed-heaviness. That is why I rarely experience the magic of the morning in nature. But when I experience it, I feel like Cat Stevens: I can’t resist a certain solemnity. “Morning has broken like the first morning. Blackbird has spoken like the first bird.“ Yes, this morning was as unique as the very first morning. And everything that otherwise seems ordinary like a blackbird was suddenly special, different, enraptured.

The beginning of philosophy is astonishment, says Aristotle. Sometimes it overcomes me. And in these moments I feel: there is something – or someone? – greater than me. And that is good.

Barbara

09. November 2020 – “Dona dona” (gespielt von Zupfgeigenhansel)

https://www.youtube.com/watch?v=nZN80LDku2A

Eigentlich muss man diesem Lied gar nichts mehr hinzufügen, es spricht noch stärker als vielleicht andere Lieder aus sich selbst heraus…

Dona Dona zählt vermutlich zu den bekanntesten jiddischen Liedern in Deutschland und weltweit – ich zumindest habe es im Musikunterricht kennen gelernt und nach wie vor berührt mich diese tiefe Melancholie und es hinterlässt in mir eine Ratlosigkeit, was ich nun darüber denken soll.

Das Lied erzählt von einem Kälbchen – auf dem Weg zum Markt – die nächste Station ist dann vermutlich das Schlachthaus (oder bezogen auf heutige Vergleiche, der Weg zur Maststation oder zur Melkmaschine in der Fleisch-/Milchindustrie). Über dem Kälbchen fliegt eine kleine Schwalbe, die die Freiheit genießt und mit dem Wind um die Wette lacht. Das Kälbchen wäre lieber eine Schwalbe und zöge davon, hinaus in den lauen Sommerwind, doch es steht angebunden da, vorbereit für die Schlachtung. Der Bauer sagt: „Beschwer dich nicht! Wer hat dir denn gesagt eine Schwalbe zu sein?“

Die Analogien zu dem was den Jüdinnen und Juden schon lange vor und besonders während der Nazi-Herrschaft in Deutschland und vielen Teilen Europas getan wurde, sind eigentlich offensichtlich…

Was jüdischen Menschen, andere Glaubensgemeinschaften oder generell Minderheitsgruppierungen weltweit, angetan wurde und wird, ist nicht (in Worte) zu fassen. Gesellschaften werden gespalten und aufgehetzt durch simple Theorien, die Gruppe X zum Täter und sich selbst zum Opfer machen, die zum Terror und zur „Verteidigung“ aufrufen… simple Theorien ergeben simple Lösungen: Werden wir Gruppe X los, lösen sich unsere Probleme.

Doch so einfach ist es nicht, so einfach war es nie und wird es auch nie so sein. Menschliche Gruppen und Gesellschaften funktionieren nicht mit simplem Schubladen-Denken. Scheiben einschlagen, Geschäfte plündern, Bücher oder Häuser anzünden hilft nicht. Einzelne Gruppen von Menschen als Feinde zu deklarieren und sie einzufangen, zu  versklaven, zu ermorden, zu vergasen oder verhungern zu lassen auch nicht!

Heute darüber zu reden, was „damals“ passierte, scheint angesichts des Leids und der Gräueltaten zu wenig oder beschämend wenig zu sein… 82 Jahre später – mehrere Generationen später – ist das aber (fast) das einzige was wir tun können: uns erinnern, den Schmerz und das Leid anerkennen und darüber reden oder eben auch Liedern lauschen wie Dona Dona, die diese Geschehnisse irgendwie in Noten und Worte fassen, die uns berühren. Denn auch wenn es wenig erscheint, berührt zu sein davon, was passiert ist und verstehen, dass sich so etwas nicht wiederholen darf, ist ein entscheidender Schritt, um aus Worten Taten werden zu lassen und nicht wieder wegzuschauen, wenn Menschen auf Grund einzelner Merkmale, wie Religion, Herkunft oder sexueller Orientierung, diskriminiert werden…

Sara

(für eine kurze Hintergrunderklärung, sowie den deutschen und jiddischen Text siehe: https://www.tangoyim.de/lieder/dos-kelbl-donna-donna.html, englische Veröffentlichung: https://www.youtube.com/watch?v=j1zBEWyBJb0)

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Note for the internationals: the ninth of November 1938 was one of the firsts nights and pogroms against the Jewish citizens during the Nazi-regime. This date is still a remembering day in Jewish communities and for interreligious events to think about the cruelties of these days. For further information: https://en.wikipedia.org/wiki/Kristallnacht

Actually there is nothing to add to this song, as this song is speaking out of itself (even stronger than other songs do) …

Dona Dona is probably one of the most famous Yiddish songs in Germany and worldwide – at least I got to know it in school. And still this song touches me with its deep melancholy and it leaves me clueless about what to think about it.

The song is about a calve – on the way to the market, bound to a wagon – probably the next station will be at the slaughterhouse (or connected to today’s circumstances, the next station may be in the milk or meat industry). Above the calve there is a little swallow flying, enjoying the freedom, and laughing with the wind. The calve would prefer to be a swallow and to be able to fly away, enjoying the summer’s wind, but it is bound and prepared for slaughtering. The farmer says: “Stop complaining! Who has told you to be a calve?”

The analogies to what was done to the Jewish people already before but especially during the Nazi-Regime in Germany and other parts of Europe, are rather obvious…

What has happened and is happening to the Jewish, to other faith communities or in general minority groups worldwide is unspeakable. Societies get agitated and become divided through simple theories, which make group X to perpetrators and oneself to victims, who call for terror and “defence”… simple theories give simple solutions: get rid of group X to solve the problems.

But it is not that easy, it has never been and it will never be. Human groups and societies don’t work with stereotyped thinking. Smashing windows, looting shops, burning books and houses doesn’t solve problems. Neither does declaring single groups of humans as enemies and catch them, enslave them, murder them, gas them or let them starve to death.

Looking at all the sufferings and cruelties during that time, only talking about it seems to be not enough or embarrassingly little… 82 years later – some generations later – this is kind of the only thing we can do: remember, acknowledge the harm and the suffering and talk about it – or listen to songs as Dona Dona. Songs which somehow find scores and words to make this time catchable. Songs which touch us. Even if it seems to be too little, being emotionally touched and convinced that this shall never be repeated, is a crucial step to let words change into actions and to not look away again, when people are discriminated based on single characteristics as religion, origin or sexual orientation…

Sara

(for more information about the song and an English translation: https://www.youtube.com/watch?v=j1zBEWyBJb0; for German information: https://www.tangoyim.de/lieder/dos-kelbl-donna-donna.html)

08. November 2020 – “Euch zum Geleit” (from Schandmaul)

https://www.youtube.com/watch?v=QR7kBBptT1Q

Lange habe ich überlegt, ob und welches Lied ich zu diesem Thema auswähle… Viele (Trauer-) lieder aus Sicht der Verstorbenen fordern dazu auf, nicht zu weinen, nicht traurig zu sein, sondern sich an all die gemeinsamen Momente zu erinnern, an freudigere Momente zu denken und keine Zeit mit Trauer zu verschwenden… Eigentlich ja eine schöne Idee oder?

Inzwischen halte ich das für naiv, denn so leicht ist es nicht, jemanden aus seinem Leben zu verabschieden, der bis gerade eben noch da war und vielleicht eine wichtige Rolle gespielt hat als Freundin, Partner, Elternteil oder als Kind.

Manchmal ist abzusehen, dass eine Person gehen muss, beispielsweise nach langer Krankheit… da mag diese Vorstellung noch leichter sein, da hat man Zeit sich zu verabschieden, sich auszusprechen und sich vielleicht auch gemeinsam an bessere Zeiten zu erinnern. Aber oft sterben Menschen ohne diese Möglichkeit, bei einem Autounfall, an einem Herzinfarkt oder aus anderen Gründen – egal wie, sie scheiden viel zu früh aus unserem Leben… wie kann ich da sagen: ach wir freuen uns einfach über unsere gemeinsame Zeit? Wie kann ich da einfach aufgeben und annehmen, dass es trotz der Kürze ausreichend Zeit war?

Es fühlt sich nie an, als wäre es genügend Zeit und trotzdem bekommen wir nur eine gewisse Zeit, manche länger und manche kürzer…

Das Trauerlied von Schandmaul verbindet diese zwei Elemente von „scheiße, es war viel zu kurz, ich vermiss dich einfach noch viel zu sehr als, dass du jetzt gehen dürfest“ und „scheiße, das Leben ist viel zu kurz als dass du jetzt deine Zeit wegen meines Todes vergeuden dürftest“… Das Lied zeigt uns Möglichkeiten für Erinnerungsorte und zur Kontaktaufnahme auf:

Wollt ihr mich sehn,
So schließt die Augen.
Wollt ihr mich hörn,
So lauscht dem Wind.
Wollt ihr mich sehn,
Schaut in die Sterne.
Wollt ihr mich hörn,
Kommt an den Fluss.

Und auch hier spielt die Musik eine wichtige Rolle, denn sie verbindet – die Trauernden untereinander und mit den Toten. Außerdem lädt sie uns ein, einen Moment innezuhalten und in uns zu horchen, vielleicht spricht da jemand zu uns, den wir vermissen!

So lasst uns in solchen Zeiten gemeinsam trauern, so viel weinen, uns verkriechen, vor uns hinstarren oder notfalls lauthals schreien wie nötig… aber lasst uns dann auch wieder zueinanderfinden und Musik hören, und die Gläser erheben und feiern, dass es nicht noch weniger Zeit war, die wir zusammen verbringen durften! Solange wir diesen Vorschlag aber nicht umsetzen dürfen, müssen wir wohl erstmal auf die Variante von Daniel am Montag zurückgreifen und eine Kerze anzünden (und der Flötistin von Schandmaul lauschen)!

Sara

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I have been thinking a lot, whether or which song to choose for this issue… many mourning songs out of the perspective of the died ones suggest not to cry, not to be sad, but think about all the good memories and moments which are connecting the mourners and the deceased. This seems to be a nice idea, doesn’t it?

Meanwhile I think this is a quite naïve suggestion, because it is not as easy as said, to just say good bye to some who has just been there for you in your live and who might have played an important role, as friend, partner, parent or child.

Sometimes it is clear, that somebody has to leave, for example after a long illness… there this idea of skipping the mourning part seems to be possible, at least one had the time to say good bye, talk things out and to remember the good old times together. But often people die without these possibilities in a car accident, from a heart attack or other reasons – regardless of any reasons to die, they are dying way to soon… how can I say: ach we  are just glad about our times together? How can I just give up and accept, that it was enough time even after this short time?

It will never feel like it was enough time and still we only get a certain time – some shorter, some longer…

The song from Schandmaul seems to connect these two elements of “shit, it is ways to short, I still miss you so much, that you just cannot leave now” and “shit, the life is way to short, that you waste your time for mourning because of my death”… The song shows us possibilities for plaves of memory or contact possibilities:

If you wish to see me,
Close your eyes.
If you wish to hear me,
Listen to the wind.
If you wish to see me,
Look in the stars.
If you wish to hear me,
Come to the river.

Even here music plays a key role as well, because it connects  – the mourners with each other and with the deceased. Additionally the song invites us to pause for a moment und to listen, maybe someone, we miss, is there and talks to us!

So let us mourn together in such times, let us cry, starr or if necessary scream out as much as it is necessary for us. But then let us find together again afterwards and let us listen to music, raise the glas and celebrate, that we had this time together!

As long as we cannot do this, we might stick to Daniels advice from Monday and only light a candle for our loved ones (and listen to the fluet in the songs of Schandmaul)!

Sara

07. November 2020 – “Kirschen (wenn der Sommer kommt)” (from Nils Koppruch)

https://www.youtube.com/watch?v=meiRSmbemR0

Der November ist wohl nicht gemeint, wenn im Lied von Sommertagen, an denen die Bäume Kirschen tragen, die Rede ist. Gerade jetzt würden wir uns vielleicht ein wenig sommerliche Leichtigkeit wünschen, aber trotz mancher Sonnenstrahlen bleibt der November eben November. Das ist vielleicht auch gut so, denn das reizvolle an saisonalen Produkten ist ja gerade ihre Saisonalität. Zu wissen, dass es etwas nicht immer gibt, widerstrebt unsere Idee eines perfekten und perfekt kontrollierbaren Lebens.

Aber benötigen wir diese Perfektion, diese ständige Verfügbarkeit wirklich? Selbstverständlich sind die deutlichen Einschränkungen im Alltagsleben, die die meisten von uns dieses Jahr zum ersten Mal erlebt haben und erleben, sehr unangenehm und bedrückend. Ich will hier auch gar keine einfache Lösung liefern, wie man den Lockdown toll zur weiteren Selbstoptimierung (Ausmisten, Home-Gym oder mehr gezwungene Selfcare) nutzen kann. Manchmal kann das klappen, aber manchmal ist die Situation einfach doof. Doch auch bei doofen Situationen kann es spannend sein, sie mal ganz bewusst wahrzunehmen.

Anschließend an Tobis „die Zeiten ändern sich“ von gestern möchte ich sagen: Alles hat seine Zeit, vielleicht auch die doofe Situation aktuell. Es ist auch erlaubt, sich zu ärgern, aber es ist, wie es ist. Und „sein“ – das reicht auch für uns. Nicht „perfekt sein“, sondern nur „sein“, in welcher Form auch immer. Dann kommen sie bestimmt auch wieder, die warmen Sommertage, mit vielen Kirschen an den Bäumen.

Daniel

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The song likely does not mean this November when speaking of summer days when the trees bear cherries. Right now, we would perhaps wish for a little summery lightness, but, despite some rays of sunshine, November is just November. Perhaps this is fine, for the charm of seasonal products is precisely their seasonality. Knowing that something is not always available, somehow seems to bother our idea of a perfect and perfectly controllable life.

However, do we really need this perfection, this constant availability? Of course, the clear restrictions in everyday life, which most of us have experienced and are experiencing this year for the first time in their lives, are very unpleasant and depressing. I do not want to provide a simple solution here as to how one can make great use of the lockdown for further self-optimisation (tiding out, use the home gym or engage in more self-care). Sometimes it can work, but sometimes things are just sour. But even in sour situations, it can be exciting to experience them mindfully.

Following Tobi’s “times are changing” from yesterday, let me say: There is a time for everything, even the current sour situation. It is also allowed to get angry at it, but things are the way they are. And “being” – that is enough for us too. Not “being perfect”, but only “being”, in whatever form. Then, those warm summer days with lots of cherries on the trees will surely be back one time.

Daniel

06. November 2020 – “Pilgrim” (from Balmorhea)

The Times They Are a-Changin’

Anders als der Titel es vermuten lässt, gibt es heute nicht das allseits bekannte Lied von Bob Dylan. Stattdessen habe ich mich für ein Lied der eher unbekannten Gruppe Balmorhea entschieden, zu dessen Klängen der folgende Text entstand:

https://www.youtube.com/watch?v=RSoXgL8dQ5g

Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass in Deutschland Grenzen geschlossen werden, landesweite Kontaktbeschränkungen möglich sind oder Mund- und Nasenschutz zum Alltag gehören? Beim Thema Klimaschutz hieß es zumindest jahrelang, es sei unmöglich die Wirtschaft zu begrenzen.

Im Februar war noch die Hoffnung da, dass das Virus wie SARS schnell ein Ende findet. Im März kam der erste Lockdown. Als die Zahlen sanken, gab es erneut Hoffnung es bald geschafft zu haben. Der Sommer kam ein fast wieder normal vor. Selbst in den Nachrichten gab es andere Themen zu sehen, Black Lifes Matter, Beirut, Brexit und kürzlich der BER. Doch die Zahlen stiegen dauerhaft weiter an. Erst in Amerika, dann in Indien und inzwischen auch wieder in Europa. Die Klopapier-Regale sind wieder leer und der zweite Lockdown wurde unausweichlich.

Wir alle sehnen uns, dass es ganz schnell wieder so wird, wie es doch vor kurzem noch war. Damals, als der Verbot von Plastikstrohhalmen noch als ein unmöglicher Eingriff in unser Privatleben vorkam. Damals, als man aufs Fliegen verzichtet hat, um ein Zeichen für die Umwelt zu setzen. Damals, als man die Freunde umarmen konnte, ohne das uns eine Stimme im Kopf sagte, dass wir es lassen sollten. Damals, als es noch Chor-Wochenenden gab ;( Die Pandemie wird uns noch begleiten. Ostern 2021 ist sie sicherlich noch nicht vorbei. Um ehrlich zu sein, selbst wenn ein Impfstoff kommt, wird es vermutlich noch bis 2022 oder gar 2023 dauern, bis alle Einschränkungen wegfallen. Bis wir von Corona in der Vergangenheit sprechen, wird es vermutlich noch ein wenig länger dauern. Doch auch die spanische Grippe, die vor 100 Jahren wütete, ging vorüber.

Die Zeiten ändern sich. Wir selbst ändern uns. Die Umwelt ändert sich. Unser Miteinander ändert sich. Meist so langsam, dass wir es nicht wahrnehmen, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und trotzdem ist er enorm anpassungsfähig. Es gibt inzwischen Online-Spieleabende und auch die Uni findet zum Teil online statt. Selbst Kirche und Staat werden zunehmend digital. Homeoffice etabliert sich. Die Natur vor Ort wird wieder interessant. Laufen und Radfahren haben noch nie so an Beliebtheit gewonnen, wie in den letzten Monaten. Es wurde auch auf eindrucksvolle Art bewiesen, dass die Wirtschaft beschränkt werden kann, was neue Hoffnung für den Umwelt- und Klimaschutz gibt.

Ich weiß nicht, welche Veränderungen noch in der nächsten Zeit auf uns warten. Ich weiß nur, dass auch die momentane Lage sich wieder ändert und wir bis dahin bestimmt einen Weg finden werden, damit zu leben.

Tobi

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The Times They Are a-Changin’

Unlike the title suggests, the well known song by Bob Dylan does not feature today’s text. Instead, I have chosen a song by the rather unknown group Balmorhea, to whose melodies the following text was written:

https://www.youtube.com/watch?v=RSoXgL8dQ5g

Who would have thought a year ago that borders would be closed in Germany, that nationwide contact restrictions would be possible or that masks would be part of everyday life? On the subject of climate protection, it was said that it is impossible to limit the economy. In February, there was still hope that the virus would soon be vanished like SARS did before. In March, the first lockdown became reality. When the numbers dropped, there was new hope that it would soon be over. The summer seemed almost normal again. Even the news were about other topics, like Black Lifes Matter, Beirut, Brexite and recently the BER. But the numbers continued to rise continously. First in America, then in India and now again in Europe. The toilet paper shelves are empty again and the second lockdown became inevitable.

We all long for things to get back to the way they used to be. Back then, when the ban on plastic straws in the EU still seemed to be an impossible intrusion into our private lives. Back then, when people gave up flying to set an example for the environment. Back then, when you could hug your friends without having a voice in your head telling you not to. Back when there were still choir weekends ;( The pandemic is still with us. It is certainly not over in Easter 2021. To be honest, even if a vaccine comes, it will probably take until 2022 or even 2023 before all restrictions are removed. It will probably take a little longer until we talk about Corona in the past. But the Spanish flu that raged 100 years ago also passed at some point.

Times are changing. We ourselves are changing. The environment changes. Our togetherness is changing. Usually so slowly that we do not notice it, because humans are creatures of habit. And yet he is enormously adaptable. There are now online game evenings and even university takes place partly online. Even church and state are becoming increasingly digital. Home office is establishing itself. Local nature is becoming interesting again. Running and cycling have never been as popular as in the last few months. It has also been impressively proven that the economy can be restricted, which gives new hope for environmental and climate protection.

I don’t know what changes are still waiting for us in the near future. I only know that the current situation will also change again. Until then, we will certainly find a way to live with it.

Tobi

05. November 2020 – “Try Everything” (from Shakira)

https://www.youtube.com/watch?v=c6rP-YP4c5I

Das Lied „Try Everything“ von Shakira ist ein Teil des offiziellen Film-Soundtracks von Zoomania und kurz zusammengefasst beschreibt es die Geisteshaltung der Protagonistin. Trotz aller Widrigkeiten stemmt sie sich gegen Vorurteile, Vorhersagen und vor allem gegen ihren eigenen Drang aufgeben zu wollen. Wie die Protagonistin wird man in jeder Lebensphase Fehler machen, an Herausforderungen scheitern und zum Aufgeben neigen. Das Leben läuft nicht optimal und es ist auch nicht vorhersehbar. Man hat aber das Glück in der eigenen Hand. Hat man wirklich alles schon probiert, um das gesetzte Ziel zu erreichen? Vermeidet man den nächsten Schritt nur um keine Fehler zu machen? Das Lied spricht vor allem in der Ich-Perspektive vom Fallen, Scheitern und Neubeginn – und das kommt auch im Studium vor. Jedes Problem im Leben ist keine unüberwindbare Hürde, sondern kann als Ansporn genutzt werden, um auch vielleicht andere Möglichkeiten auszuloten. Oftmals ist nicht der vorgegebene Weg der optimale Weg für einen selbst. Jedes Mal, wenn es scheinbar nicht weitergeht, probiere etwas anderes aus oder bekomme eine andere Betrachtung drauf! Das heißt auch, dass „am Boden sein“ schlichtweg eine andere Ansicht ist und andere Aspekte zeigt als noch „im freien Fall“ zu sein. Und übrigens – bevor man fällt, muss man doch irgendwie an einen Rand getänzelt haben.

Egal in welchen Lebensabschnitt du dich befindest, du bist nicht allein mit all deinen schier unüberwindbaren Herausforderungen. Deine Hürde kann dir niemand nehmen und vor erneuten Fehlern kann dich auch niemand bewahren. Aber es gibt sicherlich jemanden, der dir in dieser Situation weiterhelfen kann. Frage einfach! Probiere alles was dir einfällt.

„Try Everything“ hat eine Botschaft: Gehe bis zu deiner persönlichen Grenze, tanze da ein bisschen und habe keine Angst zu fallen – denn der neue Boden hat auch einen Rand.

Emmo


The song “Try Everything” by Shakira is part of the official movie soundtrack for Zootopia and in a nutshell it describes the main protagonist’s state of mind. Despite all adversities, she resists prejudice, predictions and overcomes her own urge to give up. Like the protagonist you will make mistakes in every phase of life and encounter unknown challenges. Sometimes you will tend to give up. Luckily, life is not optimal and it is not predictable either. But your happiness is in your own hands. Have you really tried everything to achieve your goal? Do you avoid the next step for just preventing mistakes? The Song is about failing, failure and a new beginning from a first-person perspective – and that also happens during your studies. Every Problem in life is somehow solvable and every mistake can be used as an incentive to explore new possibilities. The given path is not always the best path for you. If sometimes it does not seem to go on, try something else or get a different view on it! This also means that “hitting rock bottom” is simply another way to get a different view and shows different aspects than being “in a free fall”. And by the way – before you fall you must have somehow got to the edge.

No matter what phase of life you are in, you are not alone with all your challenges. Nobody will take your obstacles away and can save you from making mistakes again. But out there is someone who can help you in your situation – just ask and try everything!

“Try Everything” has a message: Before you give up, try to reach your personal limit, dance a bit on the edge and don’t be afraid to fall – because the ground you will hit has an edge too.

Emmo

04. November 2020 – “Nur ein Lied” (from Alex Diehl)

https://www.youtube.com/watch?v=9Lf4tPQMLn4

„Nicht schon wieder“ – das scheint mir das beherrschende Gefühl dieser Tage zu sein. „Nicht schon wieder Corona-Lockdown“ – und jetzt auch noch „Nicht schon wieder Terror“.

Vor gut zwei Wochen, am 16. Oktober, wurde in Paris der Geschichtslehrer Samuel Paty auf offener Straße enthauptet. Vor wenigen Tagen, am 29. Oktober, wurden in der Basilika Notre Dame in Nizza der Meßner Vincent L. und zwei Kirchenbesucherinnen brutal ermordet. Und nun, vorgestern, der Anschlag in Wien: Vier Tote und viele Verletzte, nachdem ein oder mehrere Attentäter in der Nähe der Hauptsynagoge um sich schossen.

Und wie schon so oft bleiben wir traurig, wütend und ratlos zurück. Warum? Wozu diese sinnlose Gewalt? Und woher dieser Hass? Wohin soll das alles führen? Hört es irgendwann auch wieder auf? Das Lied von Alex Diehl fasst diese Gefühle gut zusammen:

Habt ihr nichts daraus gelernt?
Hat euch denn niemand hier erklärt
Wie die Regeln funktionieren?
Das Spiel verstehen und auch kapieren
Dass diese Welt niemand gehört
Ihr steht hier und wir stehen da
Vor lauter Angst sieht keiner klar
Ihr seid wütend, wir können’s verstehen
Doch diesen Weg voll Hass zu gehen
Löst kein bisschen das Problem!

Aus Angst wird Hass, aus Hass wird Krieg
Bis die Menschlichkeit am Boden liegt
Bis hier alles explodiert
Und jeder den Verstand verliert
Das alles hatten wir schon mal

 (…)

Und ich hab’ keine Lust, nur zuzusehen
Wie alles hier in Flammen aufgeht
Ich hab’ zu viel Angst, um still zu sein
Es ist nur ein Lied, doch ich sing’s nicht allein
Ihr könnt Hass verbreiten, Ängste schüren
Doch ihr werdet diesen Kampf verlieren
Denn wie John Lennon glauben wir daran
The world will live as one!

Am Ende des Liedes steht eine Vision: „The world will live as one!“ Das klingt vielleicht ein wenig hilflos, ähnlich wie der Titel „Nur ein Lied“. Nur Worte und Töne – gegen Messer und Schusswaffen? „The pen is mightier than the sword“ – ist das nicht einfach nur ein schöner Traum?

Sicher: Die Toten von Paris, Nizza, Wien und vielen anderen Orten dieser Welt werden durch ein Lied nicht wieder lebendig. Auch nicht durch Solidaritätsadressen oder Trauerreden. Das Leid, das Menschen anderen Menschen zufügen, lässt sich nicht rückgängig machen. Es lässt sich nur betrauern und gemeinsam aushalten.

Aber: In dieser Vision, so schüchtern sie auch gesungen wird, steckt dennoch eine unglaubliche Kraft. Es ist der alte Menschheitstraum von Frieden und Einheit unter den Völkern, ein Traum, den schon das Volk Israel träumt:

„Er [Gott] wird Recht schaffen zwischen vielen Völkern und mächtige Nationen zurechtweisen bis in die Ferne. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht mehr das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg. Und ein jeder sitzt unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum und niemand schreckt ihn auf.“ (Micha 4,3f)

„Schwerter zu Pflugscharen“ war das Leitmotiv der Friedensbewegung in der DDR und später zum Teil auch im Westen. Die Vision eines echten Friedens, der nicht auf Angst und Abschreckung gebaut ist, sondern auf Liebe und Versöhnung, war am Ende so stark, dass er den kalten Krieg beendete und den Eisernen Vorhang zerriss.

Heute sind es nicht mehr so sehr die russischen Panzer, die uns schrecken; die Gewalt in unseren Ländern kommt meist von entwurzelten, frustrierten und radikalisierten jungen Männern, die mitten unter uns leben und sich von islamistischen, rechtsextremen oder sonstigen Hasspredigern aufhetzen lassen.

Wir können das nicht immer verhindern. Was wir können ist: zusammenstehen, empathisch sein, miteinander trauern. Darauf bestehen, dass uns das Leid der anderen nicht kalt lässt, dass wir eine Gesellschaft wollen, in der Menschen füreinander verantwortlich sind, in der jede:r dazugehören darf, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status. Wir können gemeinsam den großen Menschheitstraum vom Frieden träumen – und ihn auch leben: in unseren Beziehungen, in unseren alltäglichen Begegnungen, in unserem eigenen Herzen. Träumen wir gemeinsam – und leben wir gemeinsam!

Gebet zum Schöpfer

(aus der Enzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus)

Herr und Vater der Menschheit,
du hast alle Menschen mit gleicher Würde erschaffen.
Gieße den Geist der Geschwisterlichkeit in unsere Herzen ein.
Wecke in uns den Wunsch nach einer neuen Art der Begegnung,
nach Dialog, Gerechtigkeit und Frieden.
Sporne uns an, allerorts bessere Gesellschaften aufzubauen
und eine menschenwürdigere Welt
ohne Hunger und Armut, ohne Gewalt und Krieg.

Gib, dass unser Herz sich
allen Völkern und Nationen der Erde öffne,
damit wir das Gute und Schöne erkennen,
das du in sie eingesät hast,
damit wir engere Beziehungen knüpfen
vereint in der Hoffnung und in gemeinsamen Zielen. Amen.

Barbara


“Not again” – that seems to me to be the dominant feeling of these days. “Not again Corona lockdown” – and now also “Not again Terror”.

A little bit more than a fortnight ago, on 16 October, the history teacher Samuel Paty was beheaded in the street in Paris. A few days ago, on 29 October, the sacristan Vincent L.  and two churchgoers were brutally murdered in the Basilica Notre Dame in Nice. And now, the day before yesterday, the attack in Vienna: four dead and many injured after one or more assassins fired around near the main synagogue.

And as so often before, we remain sad, angry and perplexed. Why? Why this senseless violence? And where does this hatred come from? Where is all this leading us? Will it all end at some point? The song by Alex Diehl sums up these feelings well:

Have you learned nothing from it?
Has no one here explained to you
How the rules work?
Understanding the game and how it works
That this world belongs to nobody
You stand here and we stand there
Nobody can see clearly because of all the fear
You are angry, we can understand
But to go this way full of hate
Does not solve the problem at all!

From fear becomes hate, hate becomes war
Until humanity is on the ground
Until here everything explodes
And everyone loses his mind
We had all this before

(…)

And I don’t feel like just watching
How everything here goes up in flames
I’m too scared to be quiet
It is only a song, but I do not sing it alone
You can spread hate, stir up fears
But you will lose this fight
Because like John Lennon we believe in
The world will live as one!

At the end of the song there is a vision: “The world will live as one! This may sound a little helpless, similar to the title “Nur ein Lied”. Just words and sounds – against knives and firearms? “The pen is mightier than the sword” – isn’t that just a beautiful dream?

Sure: The dead of Paris, Nice, Vienna and many other places in the world are not brought back to life by a song. Not even through solidarity addresses or funeral orations. The suffering that people inflict on others cannot be reversed. It can only be mourned and endured together.

But: there is still an incredible power in this vision, however shyly it is sung. It is the old human dream of peace and unity among nations, a dream that the people of Israel already dreamed of:

“He [God] will create justice among many peoples and will rebuke powerful nations far away. Then they will turn their swords into ploughshares and their lances into pruning knives. They will no longer lift up the sword, nation against nation, and they will no longer learn war. And each one shall sit under his vine and under his fig tree, and no one shall stir him up.” (Micah 4:3f)

“Swords to ploughshares” was the leitmotif of the peace movement in the GDR and later partly also in the West. In the end, the vision of a real peace, not built on fear and deterrence but on love and reconciliation, was so strong that it ended the Cold War and tore down the Iron Curtain.

Today, it is not so much Russian tanks that frighten us; the violence in our countries is mostly from uprooted, frustrated and radicalised young men living among us, incited by Islamist, extreme right-wing or other preachers of hate.

We cannot always prevent this. What we can do is stand together, be empathetic, grieve together. Insist that we are not indifferent to the suffering of others, that we want a society in which people are responsible for each other, in which everyone can belong, regardless of origin, gender or social status. Together we can dream the great human dream of peace – and live it: in our relationships, in our everyday encounters, in our own hearts. Let us dream together – and live it together!

A Prayer to the Creator

(from the encyclical letter “Fratelli tutti” by Pope Francis)

Lord, Father of our human family,
you created all human beings equal in dignity:
pour forth into our hearts a fraternal spirit
and inspire in us a dream of renewed encounter,
dialogue, justice and peace.
Move us to create healthier societies
and a more dignified world,
a world without hunger, poverty, violence and war.

May our hearts be open
to all the peoples and nations of the earth.
May we recognize the goodness and beauty
that you have sown in each of us,
and thus forge bonds of unity, common projects,
and shared dreams.
Amen.

Barbara

03. November 2020 – “Mut” (from Alexa Feser)

https://www.youtube.com/watch?v=pbPsAnlIY-4

Schon wieder ist er da – der Lockdown (light)!

Wir haben uns in den letzten Monaten an die Corona-Situation gewöhnt – Maske tragen, Abstand halten, möglichst viel im Freien unternehmen, Urlaub in Deutschland…

Vielleicht verlässt den/die ein oder andere(n) so langsam der Mut, jetzt wo wir wieder so viele Beschränkungen haben: schon wieder nur wenig Personen treffen dürfen, kaum Freizeitmöglichkeiten, keine Veranstaltungen in der KHG oder ESG, ein schwieriger Start vor allem für Erstsemester in das neue Semester…

Auf das Lied von Alexa Feser aus dem Jahr 2019 bin ich am vergangenen Wochenende zufällig gestoßen, nachdem ich es zuvor schon mal im Radio oder TV gehört habe. Ich finde, es passt gerade sehr gut in diese Zeit, da wir besonders jetzt alle „Mut“ brauchen. Mut hat so viele Facetten, für jeden bedeutet er etwas anderes. Alexa Feser wählt in ihrem Lied eine bildhafte Sprache, um die verschiedenen Formen von Mut zu nennen und zu beschreiben.

Was bedeutet für Dich „Mut“ bzw. „mutig sein“?

Welche Zeile oder Passage spricht Dich im Lied besonders an (gerade jetzt in Zeiten von Corona)?

Lasst uns in die kommende Zeit mit der nötigen Portion „Mut“ gehen, damit wir diese außergewöhnliche Zeit meistern.

Markus


Back again – the Lockdown (light)!

We got used to the Corona situation during the last months – wearing a mask, keeping our distance, going outdoors as much as possible, vacations in Germany…

Maybe some of you are beginning to lose courage, now that we have so many restrictions again: only a few people are allowed to meet, hardly any leisure activities, no events in the KHG or ESG, a difficult start into the new semester, especially for freshmen…

I came across Alexa Feser’s song from 2019 by chance last weekend, having heard it on radio or TV before. I think it fits very well into this time, because especially now we all need “courage”. Courage has so many facets, for everyone it means something different. Alexa Feser chooses a pictorial language in her song to name and describe the different forms of courage.

What does “courage” or “being courageous” mean to You?

Which line or passage in the song appeals to You most (especially now in times of Corona)?

Let us enter the coming time with the necessary portion of “courage” so that we can master this extraordinary time.

Here you can find the English translation of the song:

https://lyricstranslate.com/de/mut-courage.html

Markus

02. November 2020 – “Friedhof” (from Reinhard Mey)

https://www.youtube.com/watch?v=YgB59Rx-2fQ

Heute ist Allerseelen, der Tag an dem Katholik*innen traditionell ihrer verstorbenen Angehörigen und Freund*innen gedenken (feiertagsbedingt hat sich das heute oft einen Tag nach vorne auf Allerheiligen verschoben). Aber warum sollten wir uns aktuell damit beschäftigen? Ist ein Friedhofsbesuch jetzt eine sinnvolle Lockdownbeschäftigung? Und hätten wir gerade nicht auch „genug“ für uns zu beten?

Mögliche Antworten liefert uns Reinhard Mey in seinem Lied „Friedhof“:

Erstens sind die Toten eben auch Teil unserer Gemeinschaft. Das lernen wir auf vielleicht etwas naive Weise als Kinder, wenn wir uns verstorbene Angehörige als unsere „Schutzengel im Himmel“ vorstellen. Oder wir erfahren es, wenn wir intuitiv mit den Toten am Grab regelrechte Gespräche beginnen. Die Toten sind nicht tot, sondern sie leben bei Gott weiter.

Zweitens können wir von den Toten und unserer Beschäftigung mit ihnen lernen. Das gilt vielleicht in Zeiten einer tödlichen Pandemie besonders, aber nicht nur dann. Am Ende des Liedes spielt Reinhard Mey mit dem Gedanken, gar nicht sterben zu wollen, verwirft ihn aber wieder. Der Tod ist für uns unausweichlich, aber nur durch ihn wird unser Leben sinnvoll und unser Glauben relevant. Wir können deshalb dankbar sein, dass wir für die Toten beten können, aber auch mit ihnen, die jetzt bei Gott leben und die wir dort einst wiedersehen dürfen.

Vielleicht könnt ihr gerade dieses Jahr nicht alle eure Lieben auf dem Friedhof besuchen. Deshalb lade ich uns ein, einer ostkirchlichen Tradition folgend, eine Kerze für sie anzuzünden. Das klappt auch zuhause und so spendet diese Kerze auch uns etwas Wärme, Licht und Hoffnung.

Daniel


Today is All Souls’ Day, when Catholics traditionally commemorate their deceased relatives and friends (due to holidays, this has often been moved one day forward to All Saints’ Day). But why should we deal with it currently? Is a visit to a cemetery now a meaningful lockdown activity? And wouldn’t we have “enough” to pray for ourselves?

Reinhard Mey gives us possible answers in his song “Friedhof” (graveyard). In this song, he tells about visiting the graveyards of the cities that he travels to for business. He contemplates the lives of the dead whose epitaphs he reads but also his own life. Thereby he highlights two insights about death and the dead:

Firstly, they are also part of our community. We learn this in perhaps somewhat naive ways as children, when we imagine deceased relatives as our “guardian angels in heaven”. Furthermore, we experience it when we intuitively start a conversation with the dead at a grave. The dead are not dead, but live on with God.

Secondly, we can learn from thinking about the dead. This may be especially true in times of a deadly pandemic, but not only then. At the end of the song, Reinhard Mey plays with the idea of not wanting to die at all, but rejects it. Death is inevitable for us, but only through it our life becomes meaningful and our faith becomes relevant. Thus, it is a privilege that we can pray for the dead, but also with them, who are now living with God and whom we may once see again there.

Maybe this year you will not be able to visit all your loved ones at the cemetery. Hence, I invite us, following an Eastern Church tradition, to light a candle for them. This also works at home and so this candle some warmth, light, and hope to us, too.

Daniel

01. November 2020 – “Send me a song” (from Celtic Woman)

https://www.youtube.com/watch?v=-MK6x9YSQis

Heute zeigt sich der November praktischerweise von seiner typischsten Seite: Es ist grau, düster und es regnet (zumindest in Bayreuth). Also irgendwie der falsche Zeitpunkt für ein Lied, das vom Reisen und vom Ausziehen in die weite Welt handelt, oder? Wenn man aber genau hinschaut, stellt man fest: Eigentlich geht es in dem Lied auch ums zurückbleiben, ums Nicht-Vergessen werden von dem/der Liebsten, die auszieht. Gleichzeitig ermutigt die Sängerin den Reisenden nicht zu vergessen, warum man wegzieht, dass es sich lohnt und man auch in der Ferne nicht alleine ist – verbunden in Liedern, die man nur im Herzen hören kann, die der Wind über die weite See zu einem weht… Auch wenn wir gerade nicht reisen können, ausziehen in die große weite spannende Welt, sind wir trotzdem irgendwie gerade getrennt voneinander, sollen nicht gemeinsam singen, tanzen und uns unserer Freundschaft erfreuen. Also ist es fast, wie wenn einer fortgereist wäre, bloß, dass die Reise ins jeweilige Wohnzimmer, ins jeweilige 1-Zimmerappartement oder in die jeweilige WG geführt hat. Nichtsdestotrotz können wir uns gegenseitig Lieder zuschicken, die man dann sogar richtig anhören kann und nicht nur mit dem Herzen lauschen muss (auch wenn das trotzdem empfehlenswert ist). So passt dieses Lied vom Reisenden und vom Daheimbleibenden doch irgendwie zu diesem grauen Tag und deswegen wünsche ich euch heute und auf für den restlichen November:

„Let the call of the bird on the wind, calm your sadness and loneliness and then start to sing to me”

Sara


Today November shows himself (practically for us) from its very typical side: it is grey, dark and it’s raining (at least in Bayreuth. Somehow this is the wrong moment for a song about traveling, about leaving in a new unknown world, isn’t it? But if one looks into the text more detailed, one can see: Actually, this song is also about staying behind, about being not forgotten by the loved who leaves. At the same time the singer also encourages the traveling one, not to forget, why he*she has left, that it is worth it and that one will be not alone even in the distance – connected to each through songs, which one can hear with his*her heart, songs, which the wind will bring over the sea.. Even if we cannot travel at the moment, leaving for the great new unknown world, we are still separated from each other. We shall not sing or dance together, shall not enjoy our company. So actually, it is almost as if somebody has left for a journey, only the journey has lead us into our own living rooms, 1-room appartements or our shared flats. Nevertheless, we can us songs and we can even listen directly to these songs, we don’t have to rely only on listening with the heart (even if this is still recommended). So somehow in the end this song about a traveling one and a home staying one still suits this grey day und that’s why I wish to you today and for the rest of November:

„Let the call of the bird on the wind, calm your sadness and loneliness and then start to sing to me”

Sara